Medion Akoya E1226 ausmisten und sicher(er) machen

Mein neuer Netbook, den ich gestern bei Aldi gekauft habe, ist ziemlich typisch für die Produkte des Discounters: Viel Leistung für (relativ) wenig Geld. In diesem Fall sind das 299 Euro. Die Note 2,80 im Test der Computerbild spricht für sich, und wer sich mit Apple-Produkten schmücken will, muss eben für ein ähnlich leistungsfähiges Gerät wie das Design Netbook Medion Akoya E1226 (MD98570) erheblich mehr Geld hinlegen. Im Test und aktuell noch auf der Aldi-Webseite kann jeder die technischen Daten nachlesen. Mir geht es hier aber um die Einrichtung des Rechenzwerges: In den folgenden Abschnitten will ich erklären, wie man überflüssige und nervige Programme auf dem Aldi-Netbook entfernt und bei Bedarf mit besseren Alternativen ersetzt. Ein Großteil dieser Tipps läßt sich auch für jeden anderen Computer nutzen. Der Schwerpunkt liegt heute auf der Sicherheit.

Weitere Erfahrungsberichte zum Gerät mit dem unnötig langen Namen Design Netbook Medion Akoya E1226 (MD98570) werde ich in den nächsten Tagen und Wochen hier einstellen und verlinken. Dann geht es ums möglichst komfortable Surfen und Mailen und die häufisten Anwendungen für jedermann: Schreib- und Büro-Programme, Bilder verwalten und verarbeiten, Privates und Nachrichten austauschen, Webseiten erstellen, Daten sichern usw. Es lohnt sich also, ein Lesezeichen für mein Blog „Michels Universum“ anzulegen und öfter mal vorbei zu schauen.

Bullguard – Weg mit der Nervensäge

Los geht´s aber mit der Sicherheit, denn die betrifft nun wirklich jedenen Computer gebraucht und Daten mit anderen austauschen will – sei es über das Internet, mit CDs, DVDs, Speicherkarten oder USB-Sticks. Auch beim neuen Aldi-Netbook ist dafür ein Programm Namens Bullguard vorinstalliert. Dessen Laufzeit aber ist begrenzt, nach 60 oder 90 Tagen will der Hersteller Geld sehen – und hat das Programm deshalb so eingerichtet, dass es einen mit ständigen Hinweisen und Aufforderungen zur Registrierung und zum Kauf nervt, bis dieses Ziel erreicht ist. Ich habe Bullguard deshalb von meinem Rechner gelöscht und zwar so:

  • Auf das Startsymbol links unten klicken, dann auf „Systemsteuerung“
  • Im Fenster, das sich nun öffnet unter „Programme“ auf „Programm deinstallieren“ klicken.
  • Wieder öffnet sich ein Fenster, es zeigt eine lange Liste von Programmen.
  • Darunter den Eintrag „Bullguard“ per Klick auswählen und am oberen Rand des Fensters auf „deinstallieren“ klicken. Manchmal gibt es noch eine Abfrage, ob wir das wirklich wollen. Die bestätigen wir und sind das Programm los.

Im gleichen Arbeitsgang, also unmittelbar danach, habe ich auch den „Versandhelfer“ gelöscht. Bei den anderen Programmen muss jeder selbst heraus finden, ob die wirklich gebraucht werden. Am besten öffnet man sie der Reihe nach über das Startmenü und den dortigen Eintrag „Alle Programme“, spielt ein wenig mit diesen Beigaben zum neuen Rechner herum und deinstalliert sie entsprechend der obigen Anweisung. Hab´ ich eigentlich schon gesagt, dass ich keine Haftung übernehme, wenn man nach der Deinstallation seine Meinung ändert oder einfach nur auf die falschen Knöpfe drückt? Nehmt es bitte zu Kenntnis!

Sicherheit nur lückenhaft

Nun, da wir zumindest Bullguard von unserem Computer entfernt haben, ist das System ungeschützt und wir sollten uns deshalb ein paar Gedanken über die Sicherheit unseres Gerätes machen. Mein Glaubensbekenntnis dazu:

  • Absolute Sicherheit gibt es nicht.
  • Keine unnötigen Risiken eingehen: Ebensowenig wie man auf der Straße einem Fremden seinen Ausweis oder seine Kreditkarte leihen würde, sollte man dies im Internet oder per E-Mail tun.
  • Als Vorsichtsmassnahme installieren wir ein aktuelles Programm, das vor Betrügern, lästigen Mails (Spam), Computerviren und ähnlichen Bedrohungen schützt.

Dies erhöht die Sicherheit, ist aber keine Garantie. Wie sagte mein Held Clint Eastwood dazu so schön?

„Du willst ´ne Garantie? Kauf Dir einen Toaster!

Jedenfalls halte ich mich bei der Auswahl des Schutzprogrammes an die Testberichte der Computerbild. Und wenn Ihr Euch jetzt fragen solltet, warum ich immer wieder auf diese Zeitschrift (bzw. deren Webseite) zu sprechen komme, so liegt dies nicht etwa daran, dass die mich gekauft hätten, sondern daran, dass ich die Computerbild zusammen mit c´t (die ist eher ´was für Fortgeschrittene) für vertrauenswürdig halte und dass ich aus beiden seit bald zehn Jahren immer wieder wertvolle Tipps und nützliche Software entnehmen konnte.

Die Computerbild also empfiehlt (in Ausgabe 2/2011) unter den Internet-Sicherheitspaketen an erster Stelle Kaspersky Internet Security 2011 (Lizenz für 3 PCs / Upgrade)mit der Note 2,41. Platz zwei belegt Norton Internet Security 2011 – 3 PC – Upgrade(Note 2,74) und auf Platz drei liegt Internet Security 2011 von G Data für 3PC mit Aktualisierungen für 25 Monate (Note 3,02). Aktuell bewegen sich die Preise für diese Programme zwischen 18 und 30 Euro.

Es gibt auch eine billigere Variante, an gute Sicherheitssoftware heran zu kommen: Computerbild hat in jeder Ausgabe, der eine CD und DVD beigelegt ist, auch eine spezielle Variante der Kaspersky Sicherheitssoftware dazu gegeben. Die funktioniert auf meinen Rechnern hervorragend – allerdings muss man sich dafür registrieren, seine E-Mail hinterlassen und für das Programm alle drei Monate mit einem etwas umständlichen Verfahren einen Aktivierungsschlüssel holen, um es erneut freizuschalten. Damit machen die Computerbild und Kaspersky es letztlich genau so, wie Aldi und Bullguard: In beiden Fällen legen die zwei Unternehmen gemeinsam einen Köder aus, der gerne angenommen wird  – und dadurch die Profite beider Partner vermehrt. Weitere Ausführungen verkneife ich mir jetzt, denn schließlich wollen wir ja gemeinsam noch fertig werden mit dem Frühjahrsputz – egal ob beim Design Netbook Medion Akoya E1226 (MD98570) oder bei jedem anderen Windows-Rechner. Ich entferne deshalb jetzt erstmal weiter überflüssige Software und protokolliere alles brav für die nächste Folge meines Erfahrungsberichtes, in der es darum geht, die beste Software zum Surfen im Internet und für den E-Mail-Verkehr auszuwählen und nach den eigenen Bedürfnissen einzurichten.

Test & Gebrauch: Medion Akoya E1226 (MD98570)

Wieder einmal bin ich zu Aldi gepilgert und habe mir einen Computer gekauft. Genauer: Das Netbook Medion Akoya E1226 zum Preis von 299 Euro. Warum das Teil noch eine zweite Typennummer braucht (MD98570), weiß der Teufel. Ich nehme meinen Neukauf jedenfalls zum Anlass, auch über dieses Gerät zu schreiben. Schließlich will ich weiterhin Nützliches bieten, und mein vierteiliger Test inklusive der Gebrauchsanleitung zum Datentransfer für einen Aldi-PC, die ich vor zwei Jahren verfasst habe, gehören mit über 16000 Aufrufen zu den meistgelesenen Artikeln auf dieser Webseite.

Fortgeschrittene Anwender und gestresste Leute, denen die Zeit für längliche Besprechungen fehlt, können sich mein Geseiere übrigens sparen – sie werden hier höchstwahrscheinlich nichts Neues lernen. Ihnen seien zwei gute Testberichte empfohlen, die zusammen ein ziemlich rundes Bild des Aldi-Netbook Medion Akoya E1226 (MD98570) geben:

  • Michael Spehr, der sonst eher Apple-Produkte vorzuziehen scheint, titelt in der online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Gute Karten für das neue Netbook von Aldi. Meine Kurzzusammenfassung des Artikels: Als Zweit- oder Drittgerät sei das Teil o.k. und „verflixt günstig“, nur leider voller überflüssiger Software, die man erst mühsam entfernen muss, um Speicherplatz frei zu machen.
  • Die Computerbild hat auch wieder einen Test und berichtet zudem, was der Neue im Vergleich zu seinem Vorgänger Medion Akoya E1222 besser kann. Der Rechenzwerg sei gut für Büroarbeiten und das Surfen im Internet ausgerüstet, aber zu langsam für Spiele oder die Bildbearbeitung, heißt es dort.

Beider Tester bemängeln übrigens den stark reflektierenden Bildschirm. Und nachdem ich das Gerät nun auch erstmals mit dem Akku betrieben habe, kann ich bestätigen, dass der auch die angegebenen fünf Stunden Laufzeit liefert (gerade so).

Nun zu meinen weiteren Erfahrungen – wenn Ihr noch mitlest. Ich werde sie auch diesmal wieder in mehrere Abschnitte aufteilen und diese in den ersten Wochen des Betriebes hier einstellen. Diesmal fange ich allerdings ganz von vorne an und will versuchen, auch für absolute Anfänger den einen oder anderen Tipp einzuflechten.

Der erste Tipp lautet: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Dies gilt besonders für diejenigen, die die Bedienungsanleitung ihres neuen Netbooks lesen. Dort gibt es z.B. auf Seite 91 ein Glossar zur Erklärung vieler Fachausdrücke, eine Kurzbeschreibung der Windows-Oberfläche (ab Seite 21) und eine Anleitung zum Umgang mit dem Touchpad (ausgesprochen „Tatschpäd“), das beim Laptop als Ersatz für die Computermaus dient.

Bis zu 30 Minuten kann die komplette Einrichtung dauern, warnt die Betriebsanleitung für das neue Aldi-Netbook schon vorab. Und wenn ich die Zeit zum Auspacken, unter den Tisch krabbeln und das ermitteln der Zugangsdaten für mein heimisches drahtloses Netzwerk (W-LAN) mitrechne, dann stimmt das auch. Meistens stehen diese Angaben übrigens auf der Rückseite des Gerätes (W-LAN-Router). Beim Akoya E1226 sind die Voreinstellungen alle richtig und man kann sie per Mausklick übernehmen bzw. mit einem Fingertippen auf das Touchpad.

Anscheinend habe ich alles richtig gemacht, denn mich begrüßen auf dem auffallend hellen Bildschirm jede Menge Ikonen und ein erster Sicherheitshinweis, ob ich meinen neuen Netbook für andere Blutooth-Geräte sichtbar machen will. Das will ich erst mal nicht, und da ich vorhabe, an diesem Nachmittag das Gerät komplett nach meinen Bedürfnissen einzurichten, mache ich mich auch gleich daran, richtig aufzuräumen.

Minianwendungen auswählen

Zum Aufräumen braucht man einen Papierkorb, und den ziehe ich erst ´mal in die rechte untere Bildschirmecke. Die ersten „Abfälle“ sind die Minianwendungen von ebay und Aldi, die ich schließe. Dann klicke ich in die große Uhr, halte die linke Seite im unteren Teil meines Touchpads gedrückt und ziehe die Uhr zum rechten oberen Bildschirmrand. Mit einem Rechtsklick auf  einen leeren Teil des Bildschirms mache ich weitere Minianwendungen sichtbar, und finde auf Seite 2 des Fensters, da sich hier geöffnet hat, das „Wetter“. Nach einem Doppelklick auf die freundliche Sonne gesellt diese sich unter die Uhr, und da ich vorerst keine weiteren Minianwendungen beziehen will, schließe ich das Kästchen. Die Optionen zur Einstellung des „Wetterkastens“ werden sichtbar, sobald man den Mauszeiger über die Sonne führt. Ein Klick auf den Schraubenschlüssel öffnet ein Fenster und ich gebe meinen aktuellen Aufenthaltsort ein: Offenburg. Alternativ kann man hier auch die Postleitzahl eingeben, allerdings werden kleinere Orte wie z.B. Ichenheim nicht gefunden.

Desktop aufräumen

Desktop ist das englische Wort für Schreibtisch und meint in diesem Fall die Oberfläche des Bildschirms. Wenn gerade keine Programme laufen, ist sie oft zugemüllt mit sogenannten Ikonen, die für bestimmte Dienste werben. Ich brauche weder den Aldi Blumen-Service, noch will ich von hier direkt auf die Internetseite des Discounters springen, eine Reise buchen oder einen Mobilfunkvertrag abschließen. Also weg mit all diesen Ikonen – rechts unten steht ja der noch leere Papierkorb. Am schnellsten geht es, wenn man die Taste „Strg“ links unten auf der Tastatur gedrückt hält, und dann alle unliebsamen Ikonen mit der rechten Maustauste anklickt. Dann hält man die linke Maustaste gedrückt (entsprechend dem linken unteren Eck des Touchpads) und zieht sämtliche markierten Ikonen auf das Papierkorb-Symbol. Jetzt die linke Maustaste loslassen, und schon sieht die Arbeitsoberfläche viel aufgeräumter aus.

Die deutschsprachige Anleitung finden

Entschuldigt bitte, wenn Euch die Erklärungen nerven und Ihr bereits wisst, dass ein Laptop-Computer in der Regel statt einer Maus ein Touchpad hat. Ihr gehört damit fast schon zur Elite der Computeranwender 😉 und ich will es in diesem Artikel auch mit einem letzten Hinweis belassen: Nicht nur für absolute Anfänger, sondern auch für Umsteiger auf das Betriebssystem Windows 7  lohnt es sich, die Anleitung „Erste Schritte / Windows 7 kennenlernen“ zu lesen. Die findet sich im Startmenü, das sich öffnet, wenn man auf das Windows-Symbol in der linken unteren Bildschirmecke klickt. Ziemlich blöd und schlampig finde ich es allerdings, dass sich mit dem Klick auf „Windows 7 kennenlernen“ die englischsprachige Anleitung öffnet. Statt nun verärgert den Rechner abzuschalten möchte ich Euch zeigen, was der größte Softwarehersteller der Welt nicht auf die Reihe gekriegt hat: Hier klicken für die deutschsprachige Anleitung. Allerdings braucht Ihr Euch das Video hier gar nicht erst anzuschauen, denn es ist ebenfalls in englisch! So muss man also bis zum unteren Ende der Seite gehen, wo sich unter verschiedene Registerkarten endlich die deutschsprachigen Anleitungen verstecken. Liebe Microsoft-Leute: Das solltet Ihr besser machen!

Von den Lesern, die mit bis hierhin gefolgt sind, verabschiede mich für heute und mache mich an den zweiten Teil meiner Gebrauchsanweisung: Wie man das Netbook Medion Akoya E1226 (und andere Computer) entrümpelt und sicherer macht.