Günstig telefonieren mit Google Voice

Google will es ´mal wieder besser machen als die anderen und bietet seit kurzem nun auch in Deutschland seine Dienste an, um über das Internet zu telefonieren. Damit macht Google zunächst einmal dem etablierten Dienst Skype Konkurrenz, ders sich gerade von Microsoft hat aufkaufen lassen. Nicht für „Null Euro“ die Minute (und 12 Cent im Kleingedruckten), sondern für 2,38 Cent ins deutsche Festnetz und für 9,52 Cent in die deutschen Mobilfunknetze lautet das Angebot von Google Voice. Damit nicht genug sind auch Gespräche in Nicht-EU-Länder zumindest auf den ersten Blick deutlich billiger. So telefoniert man mit den eben genannten Tarife ebenso gut in die Schweiz wie nach Schweden, nach Norwegen ist man mobil mit 13,09 Cent dabei, und in die USA oder Kanada sogar mit nur 1,19 Cent. Die krummen Beträge kommen übrigens durch die deutsche Umsatzsteuer von 19 Prozent zusammen, und hier geht es zur kompletten Preisübersicht.

Die Installation dauerte bei mir inklusive Download ca. 1 Minute, und das Programm klinkt sich nahtlos in meinen Google-Mail Account ein. Das ganze funktioniert natürlich gegen Vorauskasse, und wenn man den vorgeschlagenen Betrag von 10 Euro akzeptiert, wird man direkt zu Google Checkout weiter geleitet. Dort habe ich bereits ein Konto angelegt, sodass ich nach Auswahl meiner Kreditkarte, einem zusätzlichen Mausklick und ca. 20 Sekunden Wartezeit mein aktualisiertes Guthaben auf dem Bildschirm bestätigt bekomme.

Jetzt könnte es losgehen. Google verspricht die nahtlose Integration mit Mikrofon und Lautsprecher des PCs und tatsächlich funktioniert das gleich im ersten Anlauf. Die Gesprächsqualität ist prima, laut Speed-Test von Computerbild erreiche ich mit meiner Leitung per Vodafone-UMTS aber auch 6500 bzw 900 kb/s im Down- bzw. Upload.

Als nächstes habe ich dann versucht, die Google-Telefonie auch auf meinem Handy einzurichten. Bisher war ich erfolglos. Aber sobald ich den Dreh ´raus habe, melde ich mich wieder. Versprochen.

3-Länder-Rad-Event

Drei Tage, drei (Bundes-)Länder, 300 Kilometer. Dies ist die kürzeste mögliche Zusammenfassung meiner jüngsten Tour. Sie hätten es gerne etwas ausführlicher? Also bitte: Inspiriert von einem Artikel in der online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung habe ich eine günstige Gelegenheit genutzt, mit dem Fahrrad den Odenwald zu erkunden. Und zwar gründlich. Angeboten wurde die Rundfahrt von der Odenwald Tourismus GmbH, die mit dem „3-Länder-Rad-Event“ seit 1999 Besucher anlockt. Alljährlich im August geht es dabei mit immer wieder anderem Streckenverlauf und Etappenorten durch die drei Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Mit 125 Euro pro Person im Doppelzimmer ist die Tour auch für schmale Geldbeutel erschwinglich. Dass dafür außer zwei Übernachtungen inklusive Frühstück auch noch Gepäcktransport, Tourbegleitung und Besichtigungen geboten werden, macht die Sache fast schon zum Schnäppchen.

Schöne Landschaft und gute Organisation, aber nichts für Rennfahrer: Beim 3-Länder-Rad-Event 2011 fuhren 320 Hobbyradler in drei Tagen 300 Kilometer durch den Odenwald, das Neckartal und entlang der Bergstraße.

Außerdem hat die Odenwald Tourismus GmbH auch noch Zusatzleistungen angeboten wie Übernachtungen am Vorabend des Events und am Ankunftstag. Auch Bustransporte zurück zum Startort der jeweiligen Tagesetappen waren möglich, sodass die Teilnehmer auch die Möglichkeit hatten, jeweils nur einzelne Abschnitte zu befahren und am Abend trotzdem samt Fahrrad wieder zurück zu ihrem Ausgangspunkt gelangen konnten. All diese Optionen ließen sich bequem auf einem Fax an die Organisatoren des Events ankreuzen. Drei Wochen vor dem Start fand ich dann die Buchungsbestätigung samt Rechnung, Gepäckanhängern und weiteren Infos in meinem Briefkasten. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich zuletzt für eine dreitägige Tour so wenig Zeit auf die Organisation verwendet habe.

Wer nicht gerade Radprofi ist findet beim 3-Länder-Rad-Event eine der wenigen Gelegenheiten sich von der Polizei auf Motorrädern eskortieren zu lassen – inklusive Straßensperrungen und den dazugehörigen irritierten Gesichtsausdrücken mancher Autofahrer ob des kilometerlangen Lindwurms, der da im Schneckentempo über die Straße zockelt. Etwa 320 Teilnehmer waren in diesem Jahr mit dabei, ein Großteil davon Herren in den besten Jahren. Auch ein paar Elektrofahrräder wurden gesichtet, und spätestens hier muss ich wohl eine Warnung aussprechen für alle sportlich ambitionierten Radfahrer und Mountainbiker: Diese Tour ist nichts für Euch. Das Tempo ist dafür viel zu langsam. Immer wieder heißt es zudem „Stopp & Go“ wenn beispielsweise ein Bahnübergang überquert werden muss, der Weg enger wird und andere Radfahrer oder Autos entgegen kommen. Abstiegen musste ich auch mit unschöner Regelmäßigkeit immer dann, wenn mal eben ein paar Meter Wiese zu überqueren waren, der Belag von Asphalt zu Schotter wechselte oder die Steigung auf mehr als fünf Prozent anstieg. Denn allzu oft waren manche Teilnehmer damit überfordert, vorher einen Gang ´runter zu schalten oder einfach nur Schwung zu holen, sodass es immer wieder zu Staus „aus dem Nichts“ kam.

Durch das derart erzwungene gemächliche Tempo wurde die Tour auch nicht sicherer oder für Senioren attraktiver. Im Gegenteil war man gut beraten, ständig auf den Vordermann zu achten. Eine Sekunde der Unachtsamkeit genügt und so kam es zu vier Auffahrunfällen, obwohl die allermeisten Teilnehmer offenbar erfahrene Radfahrer waren und sich sehr rücksichtsvoll verhalten haben. Apropos Erfahrung: Die sollte man schon auch mitbringen, ebenso wie eine gewisse Grundkondition und einen trainierten Hintern. Während wir am ersten Tag von Großheubach nach Mosbach knapp 80 Kilometer und 500 Höhenmeter zu bewältigen hatten waren es am zweiten Tag sogar 125 Kilometer – und dies bei hochsommerlichen Temperaturen.

Spaß gemacht hat mir die Rundfahrt auf jeden Fall, auch wegen der guten Stimmung, den neuen Bekanntschaften und dem gemütlichen Beisammensein am Abend. Man fährt durch eine wunderschöne, abwechslungsreiche Landschaft und bekommt für wenig Geld ein Rundum-sorglos-Paket geboten. Die einzelnen Etappen schildere ich in den folgenden drei Teilen meines Berichtes – wer will kann sich dort auch die Tourdaten im GPS-Format herunter laden und die Strecke mit entsprechendem technischen Zubehör dann auch alleine oder in kleiner Runde abfahren.

Nachtrag: Am Samstag ist in der FAZ der Bericht von Werner Breunig erschienen, der auf dieser Tour ebenfalls dabei war.