Abenteuer Upgrade: Neuer PC, neues Betriebssystem

Lang, lang ist´s her, da hatte ich mir vorgenommen, auf diesem Blog gelegentlich auch ein paar Technik-Tipps zu veröffentlichen. Aber wer will schon wissen, wie ich mit dem mittlerweile acht Jahre alten Betriebssystem Windows XP zurecht komme? Und wen interessieren Berichte über meinen letzten Aldi-Rechner, dessen Garantie längst abgelaufen ist und der trotz mehrfacher Transplantation neuer Innereien allenfalls noch für Geduldsproben geeignet ist?

Aldi-Computer gekauft um 11:30

Doch ab heute ist alles anders. Endlich gehöre ich wieder zu den Pionieren des Fortschritts, zu denen, die mitreden können. Zu den „In-People“. Jawohl, Leute. Ich habe einen neuen PC. Den Medion Akoya E4360D. Der heißt auch MD 8338. Man könnte auch sagen: Der Neue von Aldi. Da ich ja offensichtlich nicht der einzige bin, der Aldi gut findet, gehe ich davon aus, dass derzeit einige Zehntausend Leute so wie ich vor dem Bildschirm sitzen und mit dem neuen Rechner kämpfen. Und ebenso wie ich werden die meisten mit dem Akoya E4360D / MD 8338 auch erstmals Windows 7 kennen lernen, das neue Betriebssystem von Microsoft.

In der Hoffnung, wenigstens einigen dieser Leute ein paar Tipps geben zu können habe mir deshalb vorgenommen, hier ausführlich über das „Abenteuer Upgrade“ zu berichten. Auch diejenigen, die eh´ schon alles wissen haben vielleicht ihren Spass daran, aus der Ferne meine wachsende Verzweiflung zu verfolgen, weil ich dies oder jenes nicht zum Laufen bringe, obwohl doch jeder Anfänger… Ich gönne Euch diesen Spass und vielleicht revanchiert Ihr Euch ja mit einigen Tipps auf den Kommentarseiten?

Spätestens jetzt sollte auch klar sein, dass dieser Blogeintrag nicht für Lyriker und Poeten geschrieben wurde, sondern für Technikfreunde, Geeks und Nerds. Übersetzung: Wer Computer doof findet, kann jetzt weiterklicken. Vor einer weiteren Entäuschung sei gewarnt: In folgenden Text wird es weder um Sex gehen, noch um Gewalt. Es sei denn natürlich, dass mich der Umzug meiner 60000 Dokumente, meiner 20000 Bilder und ebensovieler mp3-Dateien sowie geschätzter 100 Programme  wieder an den Rand des Wahnsinns bringt. Ich sage „wieder“, weil ich vor zwei Jahren schon einmal an diesem Punkt war. Ich wollte einen neuen Computer kaufen und auf ein neues Betriebssystem updaten. Nach zwei Tagen verbissener Konfigurationsversuche, nach Dutzenden vergeblicher Anläufe zur perfekten Anpassung der System- und Netzeinstellungen, und vor allem weil ich Vista und das Windows Media Center total blöd fand, war ich dann am Rande des Nervenzusammenbruchs. Völlig frustriert habe ich das Teil damals zu Aldi zurück gebracht. Man hat mir dort zwar ohne wenn und aber meinen Kaufpreis zurück erstattet, aber mein Selbstvertrauen hat schwer gelitten und es dauerte lange, bis diese Wunde verheilt war 😉

Diesmal aber wird alles anders. Schließlich soll Windows 7 ja gaaaannz toll sein und auch der Medion Akoya E4360D / MD 8338 hat vorab gute Noten bekommen. Außerdem bin ich für einen Apple leider immer noch zu arm. Jedenfalls habe ich bei Computerbild.de einen Test zum neuen Aldi-Rechner gelesen, der dem 499 Euro-Teil bescheinigt, ein „empfehlenswertes Schnäppchen“ zu sein. Die Gesamtnote gut (1,90) bekam er für

  • Sehr hohe Arbeits und Spielegeschwindigkeit (Zweikern-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 2,93 Gigahertz)
  • Sehr große Festplatte (954 Gigabyte nutzbaren Speicher)
  • Viele Anschlüsse, und dafür, dass er
  • „Leise“ ist.

Genauer sind es 1,2 Sone und obwohl ich nicht weiß, was ein Sone ist, kann ich bestätigen, dass von unter dem Schreibtisch nicht einmal ein laues Lüftchen an meine Ohren dringt. Bemängelt wird von Computerbild.de lediglich, dass der Rechner keine TV-Karte hat. Aber das kommt mir gerade recht, schließlich bin ich dabei, mich von der GEZ zu verabschieden, weil ich keinen Bock mehr habe, für Parteisender 200 Euro im Jahr zu zahlen. Aber das ist eine andere Geschichte…

Bei Aldi habe ich jedenfalls um 11:30 am ersten Verkaufstag des Akoya E4360D gerade noch die letzte Kiste gekriegt und zusammen mit Milch, Multivitaminsaft, Eiern, Nutoka und anderen Kraftspendern nach Hause getragen, denn ich wollte mich wappnen für einen langen Tag. Los geht es mit dem Umzug der alten Daten auf den neuen Computer. Wie schon angedeutet geht es dabei nicht um eine Handvoll Musikstücke und ein Dutzend Texte. Vielmehr schleppe ich mit meinem Buchhaltertick so ziemlich alle „nützlichen“ Daten durch mein Leben, die ich bisher am Computer erzeugt habe. Und da mein erster Computer ein IBM XT aus dem Büro meines Vaters war (mit grünlich schimmerndem Monitor und einer 20 Megabyte-Festplatte, von der der Verkäufer behauptete: „Die kriegen sie nieeee vollgeschrieben“), und da ich außerdem seit gut 20 Jahren mein Geld als Journalist für Medizin & Wissenschaft verdiene, kommt da so einiges zusammen.

11:45 – Erst mal die alten Daten sichern

Wie also die Daten vom alten auf den neuen PC kriegen? Ich nutze dafür eine externe Festplatte. Nicht besonders originell, aber doch relativ zuverlässig. Meine Daten habe ich bisher mit dem (nicht mehr verfügbaren) SyncToy gesichert, einem netten kleinen Freeware-Programm, das die Inhalte verschiedener Geräte bzw. Ordner miteinander vergleichen kann und dann je nach Wunsch fehlendes von der einen Seite zur anderen kopiert. Weil ich SyncToy auch mehr oder weniger regelmäßig für meine Sicherungskopien benutze, dauert es nur wenige Minuten, bis das nützliche Tool die neuen, noch nicht gesicherten und die veränderten bzw. gelöschten Dateien ermittelt hat und die entsprechenden Veränderungen auf meiner externen Festplatte vorgenommen hat. Zwanzig Minuten dauert die Aktion – na gut 30, weil ich in letzter Minute noch 10 Gigabyte an Videos entdeckt habe. Die erreichen gerade noch so die Grenze zum Aufbewahrungswerten, also kopier ich sie hinüber.

In der Zwischenzeit packe ich den Neuen schon mal aus, schnuppere an den beigelegten Recovery Discs mit Windows 7 Home Premium sowohl im 32- als auch im 64 Bit-Format. Neben einer kleinen Übersichtskarte, auf der sämtliche Bedienungselemente und Anschlüße des Medion Akoya E4360 / MD 8338 klar gekennzeichnet sind, liegt dem Packer noch eine ca. 100 Seiten starke, deutsche Bedienungsanleitung bei, die verständlich geschrieben ist und sich auf die wichtigen Dinge konzentriert. Mit 30 Jahren PC-Erfahrung fällt es mir schwer zu beurteilen, wie ein Anfänger damit klar käme, aber wer schon mal einen Computer hatte, ist hiermit sicher gut bedient.

Also gut: Die Medien-Dateien aus meinem alten Laufwerk D (Musik, Bilder, Videos) und die Informationen (Texte unterschiedlichster Formate, Adressbücher, Outlook-Dateien, gescannte Dokumente etc.) aus Laufwerk E liegen jetzt auf der externen Festplatte. Leider haben jedoch viele Programme die blöde Angewohnheit, bestimmte Einstellungen, wie Pfadinformationen, die Lesezeichen des Browsers, Nutzerdaten / Adressen, Wörterbücher usw. auf dem C-Laufwerk  zu verstecken. Diese Informationen, die man mitunter über Jahre hinweg mühsam gesammelt hat, gingen verloren, wenn man die zugehörigen Programme einfach auf den neuen Rechner spielt. Deshalb mache ich – mit Acronis True Image – auch noch eine Kopie des gesamten C-Laufwerkes, die ebenfalls auf dem externen Laufwerk abgelegt wird. Zur Not müsste ich dann wieder herankommen an all den Kleinkram, der sich vor allem in Verzeichnissen wie „Dokumente und Einstellungen / Besitzer / Eigene Dateien“ angesammelt hat (aber leider nicht nur dort).

Nicht vergessen: Einstellungen & Co. auf C:

Während der zwei Stunden, die Acronis vor sich hintuckert, mache ich mir einen „Schlachtplan“, welche Programme ich auf dem neuen Rechner wirklich brauche und in welcher Reihenfolge die Installation sinnvollerweise erfolgen sollte. Dies ist ein guter Zeitpunkt, um all den Schmäh hinter sich zu lassen, von dem man schon längst vergessen hat, wozu er einstmals überhaupt gebraucht wurde (Erfahren sie in einer der nächsten Folgen von „Abenteuer Upgrade“, welche Programme für mich die wichtigsten sind und welche Überraschungen ich bei deren Mitnahme auf den neuen Rechner erlebt habe). Ein Tipp noch, bevor wir uns genauer mit dem neuen Rechner beschäftigen: Sammeln Sie systematisch ihre Benutzernamen, Passworte, Registrierungs- und Kundennummern. Wer sicher sein will, dass er nichts vergisst ruft dazu nicht nur alle Programme auf, die sich auf dem Desktop befinden, sondern überprüft auch im Startmenü alle Einträge und startet jene Programme, die nicht im Laufe der Zeit überflüssig geworden sind. Mein Computer ist gut gepflegt und dennoch staune ich immer wieder, wieviel Schrott sich hier ansammelt.

Viele Infos zu Euren privaten Kenndaten finden sich im Menü Hilfe / Info oder ihr sucht in den Optionen und Einstellungen. Stellt Euch schon ´mal darauf ein, dass hierfür einige Stunden auf der Strecke bleiben – oder riskiert es einfach, diesen Schritt zu überspringen, Euch hinterher bei allen möglichen Diensten neu anmelden zu müssen, oder sogar an Eure alten Daten nicht mehr heran zu kommen. Falls es Euch tröstet: Meine Liste an Benutzernamen und Passwörtern ist mittlerweile vier Seiten lang. Ich habe sie ausgedruckt und gebe sie während der bangen Zeit des Überganges nicht aus der Hand. Anschließend wird alles verbrannt oder aufgegessen.

Jetzt endlich ist es Zeit, das neue Gerät anzuschließen und mir genauer anzuschauen, was er taugt, der Medion Akoya E4360 D alias MD 8338. Die nächsten Tage werden spannend und wer dabei sein will, sollte einfach bald wieder vorbei schauen.

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