Spitalkeller – Hotspot für Musikfreunde

Kaum sind die Corona-Beschränkungen aufgehoben, gibt man im Spitalkeller Offenburg schon wieder richtig Gas: Gestern spielten dort „Muddy What?“ ihren preisgekrönten Blues, heute dann die britische Band „Henge“, die – als Außerirdische verkleidet – ihren „intergalaktischen Rave“ auf die Bühne bringen. Wer Musik lieber live hört als aus der Konserve, der ist hier bestens bedient.
 
Musik hautnah: Muddy What? am 8. April 2022 im Spitalkeller Offenburg.

Nur etwa 120 Leute passen in den kuscheligen Gewölbekeller im Herzen Offenburgs. Und das ist gut so. Denn es bedeutet Musik zum Anfassen. Hier kann man eine Armlänge entfernt dem Gitarristen auf die Finger sehen und das Wirbeln der Drumsticks ohne Verstärker hören. Oder der Sängerin in die Augen schauen und ihr nach dem Konzert an der Bar Komplimente machen.

 
Immer wieder Samstags lockt die „Tanzbar“, mit ihren wechselnden DJs und Stilrichtungen. Der Name ist Programm, die Atmosphäre familiär, und der Alltag schnell vergessen. Kein Wunder, dass Gäste aller Altersklassen hier ihre Leiber in Bewegung setzen. Die Getränke an der Bar gibt´s zu moderaten Preisen, gefeiert wird gerne mal so lange, dass auf dem Heimweg schon die Amseln singen.
 
Kaum zu glauben, aber all das wird organisiert von einer Handvoll Freiwilliger aus dem Verein 361 Grad e.V. Für den optimalen Sound sorgt beispielsweise der „Ton-Claus“ – und der ist immerhin promovierter Physiker, Tontechniker und Gitarrist. Dazu gibt´s eine Light-Show vom feinsten, orchestriert von DJ und Vorstandsmitglied „Josh“. Andere Mitglieder sitzen hinter der Kasse, stehen hinter dem Tresen, bauen auf und ab, kaufen ein und räumen auf, betreuen die Bands, kümmern sich um die Technik, versorgen die Mitglieder mit Infos, und sorgen sich auch sonst um alles und jeden. Seit 20 Jahren geht das nun schon so. Und nun, da die Beschränkungen wegen Corona endlich aufgehoben wurden, blüht er wieder auf, der Spitalkeller.
 
Zugegeben: als Mitglied dieses Vereins bin ich womöglich etwas voreingenommen. Aber ich kenne keinen besseren Laden zwischen Freiburg und Karlsruhe. Nehmt mich beim Wort und checkt es aus. Über alle Veranstaltungen informiert ein kostenloser Newsletter 2 – 3 Mal pro Woche, den kann man einfach anfordern unter der Mailadresse presse@361grad.de.
 
Hier ist die Wegbeschreibung von Google Maps, und natürlich ist der Verein auch auf allen angesagten Kanälen zu finden: Webseite, Facebook, Streams auf TwitchYouTubeInstagramReservierungen & Tickets.
 

Umzug-Tipp: Beim Ausmisten Geld verdienen

Mein zehnter Umzug steht bevor und diesmal werde ich es richtig schlau anstellen: Statt in letzter Minute Berge von unnützem Kram zu entdecken, der dann hastig in die Kisten gestopft wird (und nach dem Auspacken in der neuen Wohnung rumliegt), werde ich die Spreu vom Weizen trennen. Alles, was ich mit großer Sicherheit nicht mehr brauche, fliegt ´raus. Aber nicht einfach nur auf den Sperrmüll, sondern meine Besitztümer werden systematisch verwertet – und Ihr dürft an diesem Experiment teilhaben.

Bücher im RegalInsgesamt vier Tage habe ich eingeplant und hoffe auf Belohnung in Form von weniger Gerümpel in meinem Leben sowie zusätzlich noch ein paar Euro für die neue Küche. Außerdem werde ich in dieser Zeit einen guten Überblick meiner Habseligkeiten bekommen und einige Dinge zur Seite legen, mit denen ich meine Umzugshelfer belohnen werde.

Wenn man viel Zeit hat, kann man seinen Kram natürlich auch bei Amazon verkaufen. Im Bereich „sellercentral“ findet ihr dazu alle Infos. Der Nachteil ist jedoch, dass Ihr warten müsst, bis eine Bestellung eingeht, und diese dann einzeln bearbeiten müsst. So etwas kann man nebenher machen, und ich bin auch sehr zufrieden mit diesem Dienst. Aber ein paar Tage vor dem Umzug ist von dieser Variante abzuraten. Abgesehen von dem Zeitaufwand gibt es noch einen großen Nachteil: Ihr müsstet nämlich alle angebotenen Gegenstände griffbereit haben, damit sie entsprechend der Geschäftsbedingungen binnen weniger Tage versandt werden – und wer kann das schon mitten im Umzug garantieren? Jetzt aber zu meiner Lösung des Problems: Man nehme ein Smartphone und bespiele es mit der App von „Wer zahlt mehr?„. Damit könnt Ihr nämlich auf sehr elegante Weise herausfinden, was Eure Musik-CDs, Bücher, Spiele oder auch Software noch wert ist – und wer am meisten dafür zahlt. Das Ganze geht zwar auch online, aber der Clou mit dieser App ist, dass diese einen Scanner besitzt. Ihr sucht also auf der Verpackung den Strichcode, tippt auf „einscannen“ – und bei mindestens 95 % aller Gegenstände bekommt ihr sofort eine aktuelle Liste der Anbieter, absteigend sortiert nach den höchsten Preisen. Manche älteren Bücher haben noch keinen Strichcode auf dem Umschlag, dann müsst Ihr nach der ISBN-Nummer oder der EAN-Nummer suchen und sie per Hand eintippen. Auch das funktioniert ganz wunderbar; unter den Hunderten von Gegenständen, deren Preis ich wissen wollte, bekam ich nur geschätzte zehn Mal die Antwort, dass nichts gefunden wurde. Die Zahl der Anbieter schwankt stark und ist auch innerhalb einer Produktklasse nicht einheitlich. Mal sind es nur zwei, dann wieder 22. Auf jeden Fall vermeidet Ihr durch den Vergleich, Eure Sachen zu billig herzugeben – und das ist ja der Sinn der Sache. Meine Strategie war nun, mich auf einige wenige Anbieter zu beschränken, in meinem Fall waren das der aktuell wohl größte Online-Ankäufer Momox.de, sowie rebuy.de und zoxs.de.

Diese drei tauchten gefühlsmäßig bei den meisten Gegenständen am häufigsten auf. Natürlich kann man auch 20 Kartons ins Wohnzimmer stellen – für jeden Anbieter einen – und immer nur an den Bestbietenden verkaufen. Dann kann es aber passieren, dass in jedem Körbchen nur zwei CDs landen und Ihr den Mindestpreis für den Ankauf nicht erreicht, den viele Anbieter aus verständlichen Gründen haben. Also rate ich Euch: Beschränkt Euch auf maximal 5 Anbieter und schaut im Zweifelsfall im Internet nach, wie zufrieden deren Kunden sind. Schließlich wollen wir ja nicht nur tolle Angebote sehen, sondern auch unser Geld schnell und ohne Ärger überweisen bekommen. Wo wir gerade beim Geld sind: Dies ist ja der Zweck der ganzen Übung, und dass das Leben ohne den ganzen alten Krempel leichter wird, dürfte für Viele nur ein nützlicher Nebeneffekt sein. Dann müsst Ihr aber auch bedenken, wie viel Zeit Euch die ganze Aktion kostet. Wie lange braucht Ihr, um all Eure Bücher, CDs usw. aus dem Regal zu holen, zu scannen (mit werzahltmehr), zu sortieren, nochmal zu scannen (mit der App des Meistbietenden) und schließlich zu versenden. Wenn Ihr z.B. Freiberufler seid, und 30 Euro die Stunde verdient, lohnt es sich wohl kaum, CDs für 15 Cent zu verkaufen. Die verschenke ich dann lieber und habe für mich einen Mindestpreis pro Gegenstand von einem Euro festgelegt. Natürlich bleibt dann vieles liegen, aber der Aufwand fürs Handling wird sonst einfach zu groß. Mein Tipp: Sachen, für die Ihr ohnehin keinen halbwegs akzeptablen Preis kriegt, kommen in getrennte Kisten, aus denen Eure Umzugshelfer mitnehmen dürfen, was ihnen gefällt. Nach meiner Erfahrung sind in bestimmten Kategorien manche Ankäufer besser als andere. Das sind jetzt allerdings nur Durchschnittswerte anhand meiner Sachen. Falls Ihr andere Erfahrungen macht, hinterlasst uns diese doch bitte als Kommentar. Bei mir war jedenfalls Zoxs am besten für Software, Rebuy hat relativ gute Preise für CDs bezahlt und Momox war häufig bei Büchern vorne und bei Landkarten (ich habe jede Menge Reiseliteratur ausgemistet). Die Ergebnisse im Einzelnen:

Momox Rebuy Zoxs
Mindestsumme (Euro) 30 10 10
erreicht 212,59 51,60 210,70
Anzahl Gegenstände 97 33 13
Eingangsbestätigung (Tage) 1 1 1
Eingang Geld (Tage) 7 13 14

Die erste Überweisung erreichte mich eine Woche nachdem ich die drei Pakete zur Post geschleift hatte. Das Geld kam von Momox und hier lief alles reibungslos. Zeitgleich – nämlich nach einem Tag – haben zwar auch reBuy und Zoxs den Eingang meiner Pakete per E-Mail bestätigt. Bei reBuy musste ich dann aber erst noch auf die Webseite gehen und meine Kundendaten um die Bankverbindung ergänzen. Und bei Zoxs wollte man eine eidesstatliche Erklärung, dass ich mein Microsoft Outlook auch wirklich gelöscht habe und nicht etwa weiter benutze. Außerdem waren ärgerlicherweise zwei Bücher (beide in Top-Qualität) abgelehnt worden, für die ich beim vorherigen Einscannen ein festes Angebot bekommen habe. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, habe ich nicht auf einer Rücksendung bestanden und für diese beiden Bücher das „Angebot“ von jeweils 0 Euro akzeptiert. Unterm Strich kamen also bei der ganzen Aktion knapp 500 Euro heraus, und gedauert hat die Prozedur an die 20 Stunden. Der Stundenlohn von 25 Euro ist also eher grenzwertig. Dennoch würde ich es beim nächsten Umzug wieder so machen. Ich habe meinen Hausstand verkleinert, etwas mehr Übersicht und Platz gewonnen, die Umzugshelfer entlastet und am Ende ist sogar noch dieser Erfahrungsbericht für meinen Blog herausgesprungen, den Ihr hoffentlich nützlich findet!