Dies ist der zweite Teil meines Erfahrungsberichtes mit dem neuen Aldi-PC, dem Medion Akoya E4360 D, der auch als MD 8338 verkauft wird. Er richtet sich an Leute, die so wie ich Daten und Programme möglichst schnell und effizient vom alten auf den neuen Rechner übertragen wollen. Gleichzeitig wechsele ich das Betriebssystem, und zwar von Windows XP auf Windows 7 (Vista habe ich übersprungen).
Meine Schilderung der Probleme, Lösungsversuche, Fehlschläge, aber auch Aha-Effekte und angenehmen Überraschungen bei diesem Unternehmen mögen all jenen helfen, die sich auf das gleiche Abenteuer einlassen. Aber aufgepasst: „Never change a running system“. Das soll heißen: Wer aktuell keine Computerprobleme hat, sollte sich glücklich schätzen und die Finger von dem Apparat lassen. Freaks, Geeks und Nerds, die schon alles über Computer wissen, können getrost auf die weitere Lektüre verzichten. Auch wird dies kein niveauvoller Essay und zum Lachen gibt es auch nichts, sondern es wird wieder einmal eher technisch-langweilig und ingenieursmäßig-problemorierentiert zugehen (Keine Sorge, meine Freunde, auch dies geht vorbei und in der kommenden Woche werde ich hoffentlich wieder über die angenehmen Seiten des Lebens berichten können).
In Teil 1 meines Erfahrungsberichtes habe ich die Ausgangssituation beschrieben, einen Testbericht zum Medion Akoya E4360 D (MD 8338) referiert, und die Vorarbeiten mit Datensicherung vom alten Rechner beschrieben. Den Zeitaufwand dafür habe ich protokolliert und bin noch vor dem ersten Einschalten des neuen Rechners auf 2 Stunden und 30 Minuten gekommen.
Ein zweiter Monitor gegen Stöpselitis
Noch während die Datensicherung auf dem alten Rechner läuft, schalte ich den neuen an, der mich fast lautlos mit seinen dezent-schönen blauen Lichtleisten begrüßt. Damit ich auch sehen kann, was der Aldi-PC mir zu sagen hat, muss ich vorher den Monitor umstöpseln. Monitor aus, Monitorkabel vom alten Rechner abziehen und beim neuen ´reinstecken, Monitor wieder anschalten. Und wieder zurück. Denn diese Handgriffe werde ich in den nächsten Stunden und Tagen immer wieder ausführen müssen, um bestimmte Einstellungen nachzuschauen und um nach Dateien zu stöbern, die trotz der aufwändigen Vorarbeiten beim Transfer verloren gingen oder die – auch das kann passieren – plötzlich nicht mehr lesbar sind. Wohl dem, der einen zweiten Monitor hat, sodass er die Geschehnisse auf beiden Rechnern im Auge behalten kann!
Ich tröste mich damit, dass im Lieferumfang des Medion Akoya E4360 D (alias MD 8338) sowohl eine leichtgägige PS/2 Tastatur als auch eine USB-Maus (inklusive Drehrad) enthalten sind – ansonsten würde ich wohl die Stöpselitis kriegen. „Dienste werden gestartet“, lese ich also mit freudiger Erwartung auf dem Bildschirm, dann ein viel versprechendes „Geräte werden installiert“ und einen Zähler der mir sagt: 10%, 38%, 47%.. Das sieht alles ziemlich gut aus und läuft wesentlich schneller als seinerzeit mit XP. Windows 7 wirkt dagegen irgendwie geschmeidiger und sammelt bei mir die ersten Pluspunkte. Sogar das Heimnetz erkennt der neue PC problemlos, er fragt nach dem Passwort für meinen W-LAN Router und – um es mit Boris Becker zu sagen: „Ich bin drin“.
Jetzt geht´s ans Eingemachte: Nicht nur die Daten, sondern auch die Einstellungen für die einzelnen Programme will ich umziehen. Und dabei geht es nicht nur um ein Lesezeichen für den Browser und eine Handvoll E-Mails, sondern um geschätzte 150 Programme, von der Bürosoftware Open Office über die Bildbearbeitung mit Photoshop, die Foto-Verwaltung mit iMatch, Musik- und Videoabspieler bis hin zu Dutzenden von Helferlein und Tools, die mir tagtäglich Zeit sparen helfen. Wo liegen die Dateien zum jeweiligen Programm, wo die Backups, wo steht meine Adresse, wo die Registriernummer? Schon unter Windows XP gab´s für den Umzug ein Werkzeug, den „Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen“ und bei Windows 7 gibt es das auch. Allerdings hat man diesen Assistenten nicht nur weiter entwickelt, sondern dabei auch gleich umbenannt (damit in keiner findet?). Jetzt heißt das Teil Windows Easy-Transfer, und man findet es am schnellsten, wenn man das Start-Symbol links unten anklickt und in das Feld „Programme / Dateien durchsuchen eben diesen Namen eintippt. Ich wähle zunächst die Option „Netzwerk“ zur Datenübertragung, schließlich hängt der alter Rechner noch ´dran und vielleicht muss ich dann ja den Monitor etwas seltener umstöpseln.
Easy Transfer? Von wegen!
Mein neuer Rechner läuft jetzt seit einer knappen halben Stunde und schon erlebe ich die erste Enttäuschung mit Windows 7. Der Transfer der Einstellungen über das Netzwerk funktioniert nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen. So kann ich meine Geringschätzung all dessen, wo „Microsoft“ ´drauf steht, erst mal bewahren (Erst im zweiten Anlauf hat´s geklappt. Wie erfahrt Ihr in Teil 3 meines Berichtes). Ich breche den Versuch ab und probiere, die Festplatte neu zu partitionieren. Auch dies ist Teil meiner „Umzugsstrategie“, denn ich will meine Daten auf dem neuen Rechner genau so organisieren, wie auf dem Alten. Dort habe ich Ordnung gehalten, indem ich die Programme alle auf das C-Laufwerk kopiert habe, meine Dokumente auf das Laufwerk D und für Mediendateien (Musik, Bilder, Videos) hatte ich ein weiteres Laufwerk eingerichtet und ihm den Buchstaben E zugewiesen. Diese Anordnung habe ich zur Sicherung auf mein externes Laufwerk kopiert und genau so möchte ich die Dateien von dort auf den neuen PC spielen. Der hat mit etwa 950 Gigabyte nutzbarem Speicher zwar fast doppelt so viel Platz wie der alte, doch ist dieser Platz beim Aldi-Rechner Medion Akoya E4360 D /MD 8338 anders aufgeteilt: Das Laufwerk C (Boot) hat 910 Gigabyte abgekriegt, Laufwerk D (Recover) weitere 20 und dann gibt es noch 100 Megabyte für „System reserved“ und einen Gigabyte ohne eigenen Namen, der in der Datenträgerverwaltung als „Fehlerfrei (OEM Partition)“ gekennzeichnet ist.
Um diese Aufteilung zu verändern, braucht man ein Programm zur Partionierung der Festplatte. Ich weiß, dass ich so ein Ding mal hatte; vermutlich liegt es auf dem alten Rechner. Soll ich also mal wieder den Monitor umstöpseln und nachschauen? Nein, das bringts nicht, überlege ich. Denn ich kann ein installiertes Programm ja nicht einfach irgendwo hin kopieren, sondern ich muss es neu installieren. Also brauche ich die Installationsdatei für ein Partionierungsprogramm, dessen Name ich nicht kenne. Ich durchwühle an die 50 CDs und DVDs mit nützlichen Programmen, die ich in den vergangenen Jahren als Beilagen aus Computerbild und ´ct entnommen habe, aber das verdammte Partionierungswerkzeug finde ich nicht. Die Uhr tickt und ich will doch eigentlich arbeiten und nicht meine Zeit mit dem Computer verplempern.
Datenträgerverwaltung gut versteckt und riskant
Nun hat Windows 7 auch ein „Partionierungsprogramm“, versteckt hinter bzw.enthalten in der Datenträgerverwaltung. Wer nun glaubt, er könne dieses Werkzeug finden, indem er die Suchfunktion von Windows 7 nutzt, der wird sich wundern. Wenn man nämlich das Start-Symbol links unten anklickt und in das Feld „Programme / Dateien durchsuchen“ den Begriff „Datenträgerverwaltung“ eingibt, findet man: Nichts! Auch das Suchwort „Partionieren“ brachte mich nicht weiter. Die Lösung: Man muss „formatieren“ schreiben oder auch „Festplatte“. Jetzt endlich verrät Windows 7, welches Programm man nutzen muss und blendet ein unter der Rubrik „Systemsteuerung“: „Festplattenpartionen erstellen und formatieren“. Ein Klick auf diesen Eintrag bringt uns endlich zur Datenträgerverwaltung, die jeden Versuch, etwas zu verändern mit bedrohlichen Meldungen quittiert, sodass ich schließlich entnervt aufgebe und auch das Vorhaben fallen lasse, die Festplatte so zu formatieren / partionieren, wie ICH das will. Am Abend des gleichen Tages verrät mir übrigens ein Freund in der Kneipe, dass er am Weihnachtsabend mit seinem neuen Windows 7-Rechner vor dem gleichen Problem stand, die Warnhinweise ignoriert hat und dafür bestraft wurde, indem er schlussendlich die gesamte Festplatte neu formatieren und sämtliche Programme neu aufspielen musste. Ein Blick in die einschlägigen Internetforen zeigt mir zudem, dass auch andere „Experten“ etliche Stunden verloren haben, weil sie sich nicht mit den Windows-Vorgaben abfinden wollten. Wieder einmal schießt mir der Gedanke durch den Kopf: Einen Apple müsste man haben!
Längst ist es draußen dunkel geworden. Der erste Tag mit meinem neuen Aldi-PC, dem Medion Akoya E4360 D (MD 8338) geht zu Ende. Knappe sechs Stunden haben mich bisher meine Versuche gekostet, die alten Daten und Einstellungen zu transferieren und von Anfang an Ordnung auf dem PC zu schaffen. Es ist mir nicht gelungen, diese Aufgabe mit dem Programm Windows-Easy Transfer über das Netzwerk zu lösen. Auch die Datenträgerverwaltung hat mich derart verunsichert, dass ich davon abgesehen habe, die Festplatte so aufteilen, wie ich es wollte. Das sind schon mal zwei dicke Minuspunkte für das „beste Windows aller Zeiten“. Habe ich einfach nur Pech gehabt, war ich zu dumm, waren meine Erwartungen zu hoch oder bin ich einfach zu ungeduldig? Noch ist es zu früh, diese Fragen zu beantworten. „Nur der Verlierer gibt auf“, hat mir der Betreuer meiner Diplomarbeit einst mit auf den Weg gegeben. Aber aufgeben werde ich noch lange nicht. Das Abenteuer Upgrade hat gerade erst begonnen und in Teil 3 meines Berichtes könnt Ihr nachlesen wie es weiterging und wie ich am Ende doch noch eine elegante Methode gefunden habe, um Dateien und Einstellungen zu übertragen.