GR 221 – 01. Die Idee

Schon klar: Die Idee, im Frühjahr nach Malle zu fliegen ist nicht sonderlich originell, dort zu wandern auch nicht. Ist mir aber egal, ich mache das jetzt trotzdem zu meinem Projekt: In den nächsten 14 Tagen will ich den Fernwanderweg GR 221 -auch bekannt als Trockenmauerweg- alleine und komplett durchwandern.

Die Betonung liegt auf „komplett“, denn was auf den ersten Blick nach einer überschaubaren Aufgabe ausschaut, erweist sich bei näherem Hinsehen als logistische und sportliche Herausforderung. Der Weg durch die im Norden der Insel gelegene Bergregion Serra de Tramuntana ist nämlich noch nicht fertig. Manche Abschnitte sind angeblich gesperrt, nicht beschildert oder nur zu bestimmten Zeiten / Wochentagen zugänglich. Die Unterkünfte sind teils dünn gesät, die Preise oft gesalzen. Auf manchen Abschnitten gibt es nur spartanisch eingerichtete Berghütten (Refugi) – und die sind dann auch noch schnell ausgebucht.

So sieht´s aus: Übersichtskarte zum Trockenmauerweg „Ruta de Pedra en Sec“, der im Norden Mallorcas von Port d´Andraxt bis nach Pollenca verläuft (Foto von Sarang, bearbeitet von Oltau via Wikipedia)

Dabei hatte alles so einfach ausgesehen: Inspiriert von einer Folge der Fernsehserie „Wanderlust“ wollte ich es dem britischen „Profi-Traveller“ Bradley Mayhew gleich tun, der frohen Mutes und scheinbar ohne Probleme die Serra de Tramutana durchquert hatte. Angeblich hat er sechs Etappen gebraucht für die 150 Kilometer. Angeblich.

Bei Wikipedia sind es aber neun Etappen, die offizielle Seite listet fünf offene Abschnitte plus sechs Varianten und nach meiner eigenen Planung werde ich elf Tage netto unterwegs sein, wobei ich an einem dieser Tage mangels Unterkunft wohl zwei Etappen bewältigen muss. Doch dazu später mehr.

Freunde, die schon mit mir unterwegs waren, bescheinigen mir, ein guter Planer & Reiseführer zu sein. Und da ich gerne schreibe und viele Freunde habe, wollte ich möglichst zeitnah auf Michels Universum darüber berichten. Gewünschter Nebeneffekt: Mehr Motivation, um dieses Projekt auch durchzuziehen, denn wer will schon als Looser nach drei Tagen abbrechen? Und dann gibt es ja noch den Plan, das Ganze als eBook zu veröffentlichen, wenn ich die Tour tatsächlich durchstehe…

Deshalb habe ich auch noch schnell aufgeschrieben, wie ich das ganze geplant habe, welche Tagesetappen dabei heraus gekommen sind, und mit welcher Ausrüstung ich unterwegs bin.

Morgen, am 27. März geht´s dann endlich los. Und wenn der Michel und seine Akkus durchhalten findet ihr hier bis zum 8. April jeden Tag einen neuen Bericht – Handyempfang bzw. W-LAN vorausgesetzt.

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