Heute dazugelernt: Europa Top in Lebensqualität

Wer hat´s erfunden, die Lebensqualität? Die Europäer und, ja, natürlich vor allem die Schweizer! Dies ist zumindest das Ergebnis einer Erhebung der Beratungsfirma Mercer Consulting, die Städte in 215 Ländern bewertet hat. An erster Stelle lag zwar Wien, doch auf Platz bereits der Vorjahressieger Zürich, gefolgt von einer weiteren Schweizer Großstadt, Genf. Die Hauptstadt der Eidgenosen, Bern, belegte Platz 9.

Aus insgesamt 38 Bestandteilen setzt sich der Mercer-Lebensqualitätsindex zusammen, darunter die Sicherheit und politische Stabilität, Bildung und Kaufkraft, aber auch der Zustand der Umwelt und das kulturelle Angebot bis hin zur Verfügbarkeit von Internetdiensten. Als Referenz dient New York mit einem Punktwert von 100. Demgegenüber kam Wien auf 108,6 Punkte und das Schlusslicht – Bagdad – auf 14,4.

In Deutschland ist demnach Düsseldorf die lebenswerteste Stadt. Zwar fällt es mir schwer, dies zu glauben, aber mit 107,2 Punkten belegen die Rheinländer Platz 6 auf der Hitliste und schlagen damit sogar München (107,0 Punkte, Platz 7). Direkt danach folgt Frankfurt (106,8, Platz 8 ) und spätestens jetzt wird mir klar, dass dies womöglich eine verkappte Rangliste für Investmentbanker sein könnte – und natürlich auch eine PR-Maßnahme, die der Firma Mercer Consulting neue Kunden zuführen soll. Andererseits: Berlin landet auf Platz 16, Nürnberg auf 23 und Hamburg erst auf Rang 28. Punkten konnte Deutschland vor allem mit seiner Infrastruktur, die laut Mercer „eine der besten der Welt“ ist. Hmm. Anscheinend ist keiner der Tester hier im Winter mit der Bahn gefahren oder wegen eines Pilotenstreiks festgesteckt.

Erstaunlich für mich: Die höchstplazierten US-amerikanischen Städte sind Honolulu (29) und San Francisco (30). Vielleicht liegt das ja daran, dass es auf Hawaii kein (ordentliches) Bier gibt und in San Francisco keine Hippies mehr? Wenn schon Nordamerika, dann Kanada, das mit Vancouver Platz vier belegt (Punktgleich mit Auckland, Neuseeland). Mit Toronto auf Platz 15, Ottawa Platz 16, Montreal Platz 22 und Calgary Platz 26 schlagen die Kanadier ihre Nachbarn um Längen.

Versucht man eine Art Kontinentalwertung, so liegt Europa klar vorne. Natürlich nicht wegen, sondern trotz der EU-Politik. Außer der Schweiz, Österreich und Deutschland tragen die Benelux-Staaten und die skandinavischen Länder wieder einmal erheblich zur guten Bilanz der Europäer bei: Kopenhagen kam auf Platz 11, Amsterdam 13, Brüssel 14, Luxemburg 19, Stockholm 20, Oslo 24. Dublin wurde 25. und London ist weltweit nur die Nummer 38. Ätsch.

Im Asiatisch-Pazifischen Raum dominieren Australien und Neuseeland. Unter den Asiaten vorne liegt Singapur auf Rang 26 weit abgeschlagen dagegen die Chinesen. Selbst Peking konnte sich trotz der Olmypiade lediglich vom 116. auf den 113. Rang verbessern.

Wie im Vorjahr hat es auch dieses Jahr keine einzige Stadt im mittleren Osten oder in Afrika unter die ersten 50 geschafft.

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