Loblied auf mein Handy

Seit wenigen Tagen trage ich in meiner Hosentasche das wohl leistungsfähigste Gerät spazieren, das ich je besessen habe. Angeblich besitzt jedes bessere Smartphone heute mehr Rechenkraft, als alle Computer und Maschinen unseres Planeten noch vor 40 Jahren zusammen. Bei meinen letzten beiden Handys hatte ich ehrlich gesagt noch nicht das Gefühl, einen Supercomputer in der Tasche zu haben. Jetzt aber, bei meinem Motorola G4 Plus will ich das gerne glauben. Alles flutscht, nichts ruckelt, und im Zusammenspiel mit den gut 100 Apps, die ich nach gründlichen Tests installiert habe, scheint alles möglich.

Dieses Gerät kann mir helfen, schneller und besser zu arbeiten. Es wird mir dadurch auch Geld sparen, und es motiviert mich, wieder fit zu werden und mehr für meine Gesundheit zu tun. Es dient mir als Tagebuch, Kamera und Fotoalbum, und es hilft mir, die Welt zu entdecken. Es ist Lernhilfe und Nachschlagewerk, Spielgerät, Navi, Music-Player, Mini-Fernseher und noch vieles mehr. Kurz, so ein modernes Smartphone ist einfach geil.

Wenn auch ihr solch ein Glückserlebnis haben wollt, solltet ihr euch gründlich informieren, welche Eigenschaften bei einem Handy für euch wichtig sind – und wie viel ihr dafür ausgeben wollt. Ich wollte eine eierlegende Wollmilchsau für möglichst kleines Geld. Die Messlatte waren mein Moto G2, dessen Arbeitsspeicher sich als zu klein erwiesen hatte, und davor das HTC One X +, bei dem der Akku sogar nach einem 90 Euro teuren Austausch schwächelte. Außerdem unterstützen diese Geräte den schnellen Mobilfunk mit LTE nicht, was oft zu unerträglich langen Ladezeiten führte.

Kurz gesagt waren also meine früheren Geräte an meinen Ansprüchen gescheitert. Nun sollte das Neue hauptsächlich schnell sein und ausreichend Speicher bieten. Außerdem war es mir wichtig, zwei Einschubplätze für SIM-Karten zu haben. Das erlaubt mir, im Nicht-EU-Ausland die Karte eines lokalen Anbieters zu nutzen, ohne die lästige Umstöpselei. Außerdem wollte ich ein möglichst reines Android-Betriebssystem auf dem neuesten Stand, und nicht den ganzen überflüssigen Müll, den viele Hersteller oben drauf packen, um Kunden an sich zu binden.

All das habe ich im Moto G4 Plus gefunden, dessen technische Daten ihr ebenso wie ziemlich viele begeisterte Besprechungen zum Beispiel bei Amazon findet. Unter anderem bietet das Gerät einen Fingerabdruck-Sensor zur bequemen Sicherung, eine 16-MB-Kamera und eine Schnelllade-Funktion, die den Akku angeblich (ich hab´s nicht nachgemessen) binnen 15 Minuten wieder fit macht für 6 Stunden Betrieb.

Die hier verlinkte Version Version kostete zuletzt € 299. Sie bietet dafür 2 GB Arbeitsspeicher (RAM) und eine interne 32 GB Festplatte, die per SD-Slot entsprechend erweitert werden kann. Das sollte für einen flotten Betrieb ausreichen, doch ich wollte auf Nummer Sicher gehen.

Deshalb habe ich mir auf der Webseite des Herstellers mit dem Moto-Maker mein Handy selbst konfiguriert und zwar mit 4 GB RAM und 64 GB Festplatte. Auf dieser Webseite kann man z.B. auch die Farben der Vorder- und Rückseite separat wählen, oder sich den Namen eingravieren lassen. Beide Optionen habe ich ebenfalls genutzt, war damit inklusive Versand bei € 350 Euro und glaube, einen sehr guten Deal gemacht zu haben. Die angegebene Lieferzeit von 12-15 Tagen hat Motorola übrigens um eine Woche unterschritten. Das Päckchen kam nach 5 Tagen direkt aus China frei Haus per DHL. Die Minibedienungsanleitung war ausreichend und auf deutsch. Für Euch gesucht und gefunden habe ich außerdem das komplette Handbuch von Motorola im pdf-Format.

Keine Kritik ohne Gemecker: Natürlich findet man auch beim Moto G4 Plus noch Dinge, die zu verbessern wären. Es ist zum Beispiel nicht wasserdicht, das Display hat nicht die höchste, derzeit mögliche Auflösung und manche anderen Handys haben bessere Kameras. Auch die „Wertigkeit“ ließe sich verbessern, etwa durch Austausch der Rückseite gegen ein Teil mit weniger Plastik-Feeling. Aber das ist nun wirklich Jammern auf höchstem Niveau. Wer bereit ist, doppelt so viel auszugeben wie ich, kann sich ja gerne den derzeitigen Spitzenreiter kaufen, das Samsung S7 Edge, oder für Apple-Fans das iPhone S6.

Wer jedoch 300 – 400 Euro sparen möchte und trotzdem ein Top-Handy besitzen mag, für den hier nochmals die Links zum Moto G4 Plus bei Amazon und zum Moto-Maker, wo man sich das Gerät nach eigenem Geschmack konfigurieren kann.

Nachtrag vom 21. März 2017: Bin immer noch hochzufrieden mit diesem Teil, der Akku hält und zeigt bisher keine Alterserscheinungen. Und ein Update für das Android-Betriebssystem namens „Nougat“ habe ich gestern auch bekommen. Kostenlos und automatisch.

Googlefonieren mit dem Nexus S

„Ach ja, der Michel hat ein neues Spielzeug“, lästern meine Freunde. Wie können die nur so gemein sein – frage ich mich? Nur weil mein neues Handy Vögel bestimmen und den Blutdruck verfolgen, ein Fahrtenbuch führen, den nächsten Geldautomaten finden, meine Mountainbike-Touren aufzeichnen oder mir die Sterne am Nachthimmel erklären kann, ist das Google Nexus S doch noch lange kein Spielzeug!

Das Teil saugt für mich die Nachrichten aus dem Internet und sammelt oder verschickt meine Mails. Ich kann damit skypen, chatten, facebooken, tweeten und – jetzt wird es Zeit für den alten Witz – sogar telefonieren, wenn ich mit meinen Leuten Kontakt aufnehmen will.  Das Teil fühlt sich gut an, sieht schick aus und hat nach einigen kostenlosen Ergänzungen eine ziemlich fette Werkzeugsammlung für mobile Möchtegern-Geschäftsleute wie mich an Bord. Dazu zählen ein ausgefeiltes Navigationssystem samt Blitzerwarnung, Uhr und Kalender, ein Taschen- und ein Währungsrechner, ein Diktiergerät sowie ein Notizbuch und ein Kontaktmanager, die sich über das Internet mit den Daten auf meinem heimischen Rechner synchronisieren.

Bei meinen häuslichen Pflichten unterstützt mich eine Einkaufsliste und bei größeren Anschaffungen kann ich das Angebot geschwind mit Amazon vergleichen. Dank dem Google Nexus S habe ich Zugriff auf Bus- und Bahnfahrpläne sowie Taxianbieter in ganz Deutschland. Im gleichen Gerät steckt eine – verbesserungswürdige – Kamera und ein schlichter Videorekorder, deren Aufzeichnungen ich nahtlos zu Picasa oder YouTube übertragen kann. Selbst wenn ich wieder einmal keine Ahnung habe und das schlaue Handy keinen Empfang hat, kann ich auf eine gespeicherte Version der Wikipedia zurückgreifen oder Krankheiten, Therapien, Medikamente und deren Nebenwirkungen nachschlagen. Und nach Feierabend? Nun, da könnte man sich zum Beispiel mittels einer „App“ passende Yoga-Übungen vorschlagen lassen oder sein Liebesleben mit den Vorschlägen diverser Kamasutra-Anbieter aufpeppen…

Im Ernst: Diese Apps – das sind Miniprogramme fürs Handy mit speziellen Funktionen  – sind das Salz in der Suppe für jeden, der wie ich einen gewissen Spieltrieb hat und sein Gerät eben nicht nur zum Telefonieren gebrauchen will. Mindestens zwei Dutzend Apps sind vorinstalliert, aber wer sein Smartphone ganz auf die eigenen Bedürfnisse zuschneidern will, der sollte den zentralen Marktplatz für diese Progrämmchen besuchen. Der heißt Android Market, ist übersichtlich gegliedert und bietet zu den meist kostenlosen Apps kurze Beschreibungen inklusive hilfreicher Bewertungen durch andere Nutzer.

Was man sonst noch wissen sollte: Das Nexus S bietet eine rekordverdächtige Zahl von Möglichkeiten, sich mit der Welt zu verbinden: GPRS, EDGE, UMTS, Bluetooth, W-LAN usw. Sogar als Wi-Fi Hotspot lässt sich dieses Teil einrichten, sodass man anderen Leuten Zugang zum Internet gewähren kann. Und für die Zukunft ist bereits die so genannte Near Field Communication mit an Bord, eine Technik zum Datenaustausch über kurze Distanzen, die z.B. das sichere Bezahlen ohne Kreditkarten ermöglichen soll.

Im Lieferumfang enthalten ist ein USB-Kabel womit ich das Handy von meinem Windows 7-Rechner problemlos und ohne zusätzliche Synchronisationssoftware oder dergleichen Schnickschnack wie eine externe Festplatte (mit 16 Gigs) ansprechen kann. Außerdem gibt´s ein paar hervorragende Kopfhörer, deren weiche Gummis wunderbar in meinen Gehörgang passen, sodass man gleichzeitig einen prima Walkman bekommt.

Was mir nicht gefallen hat ist die mangelhafte Dokumentation. So umfasste ein deutschsprachiges „Handbuch“ in meinem Päckchen gerade einmal 14 Seiten im Scheckkartenformat. Beschrieben wurden darin die gelieferten Teile, die Bedienelemente des Telefons und wie man Akku und SIM-Karte einsetzt. Liebe Leute: Wer das nicht ohne fremde Hilfe blickt, für den ist dieser als Handy verkleidete Computer definitv eine Nummer zu groß. Der lapidare Hinweis im „Handbuch“ auf weitere Informationen unter www.nexusshelp.com ist überflüssig und schlampig, denn man landet dann nur auf einer englischsprachigen Webseite der Firma Samsung (die fabriziert die Hardware, während Google mit dem Betriebssystem Android die Grundlage für die Software liefert). Bei Samsung kann man sich nun an einer aufwändigen Registrierungsprozedur versuchen, die bei mir mehrfach fehl schlug, weil ich angeblich eine falsche Seriennummer eingegeben hatte.

Also musste ich nach einer richtigen Betriebsanleitung googeln. Wurde von der Google-eigenen, deutschsprachigen Nexus-Webseite wiederum auf Samsung und andere nutzlose Seiten verwiesen, und hatte schon einen ziemlich dicken Hals, bis ich dann endlich auf den User Guide für Android gestoßen bin (der zwar 380 Seiten fett ist, aber eben auch nur in englisch). Ergänzt man den um das man-glaubt-es-kaum deutschsprachige Handbuch für das Vorläufermodell Nexus One und experimentiert noch etwas herum, dann kriegt man ziemlich schnell ´raus, was mit diesem Handy alles möglich ist.

Mein letztes Handy war ein Nokia 6220 classic und im Vergleich mit diesem Oldtimer, der zurzeit etwa 150 Euro kostet, hat das Nexus S noch zwei weitere Mankos, die ich hier ansprechen möchte: Die Kamera bei Google hat zwar mit 5 MB die gleiche Auflösung wie das Nokia, allerdings gibt es keine Zoom-Funktion. Und bei der Navigationssoftware sind die Ansagen für meinen Geschmack etwas weniger eindeutig und die Stimme klingt irgendwie künstlicher – ´grad so als ob man die Sache mit dem Androiden etwas zu wörtlich genommen hätte.

Der Preis für das Nexus S von Google? Der ist heiß und liegt beim Verfassen dieser Zeilen bei 350 Euro. Noch vor drei Wochen dachte ich, mit gut 400 Mücken ein Schnäppchen zu machen – schließlich hatte es drei Wochen davor noch 460 gekostet. Aber irgendwie kennt man solche Geschichten ja. Sobald man heutzutage mit einem elektronischen Gerät unter dem Arm den Laden verlässt, sortiert der Verkäufer den Nachfolger ins Regal, der viiiieeel viieelll mehr kann und der den Neukauf im Handumdrehen wie ein Museumsstück aussehen lässt.

Der Hauptgrund für den rapiden Preisverfall dürfte sein, dass Samsung mit dem Galaxy S II bereits den nächsten iPhone-Killer ins Rennen schickt. Das Teil soll die Vorteile des m.E. besten Betriebssystems Android in der neuesten Version „Gingerbread“ verbinden mit dem unbestritten besten Bildschirm und einer selbst gegenüber dem Nexus S nochmals gesteigerten Geschwindigkeit, weil man diesem Gerät gleich zwei Prozessoren mit jeweils 1,2 GiHz Taktfrequenz spendiert hat. Die ersten Kundenbesprechungen bei Amazon fallen ziemlich begeistert aus, dieses Teil sei das Samrtphone schlechthin und die neue Referenz, heißt es dort unter anderem. Mein einziger Trost: das Samsung Galaxy S II ist derzeit vergriffen. „Gewöhnlich versandfertig in zwei bis vier Wochen“ steht bei Amazon zu lesen und solange werde ich mich mit meinem Nexus S weiterhin an der Spitze des Fortschritts fühlen – um dann in drei Jahren zu checken, was es Neues gibt.

Was geht im World-Wide-Web:

Gary Hayes, ist nicht nur Direktor des Australischen Labors für Fortgeschrittene Medienproduktion, LAMP, sondern auch eine Art Hans-Dampf-in-allen-Gassen, was Soziale Medien angeht. Durch einen Tweet wurde ich auf ein nettes Spielzeug aufmerksam, welches Hayes auf seinem Blog allen Besuchern kostenlos zur Verfügung stellt. Der folgende Zähler zeigt Euch, was derzeit alles passiert im Internet und vor allem, wie schnell es passiert. Ich fand´s einfach cool und habe Garys Social Media Counter deshalb hier eingebaut:

Übrigens: Wenn ihr rechts oben auf den roten Schriftzug „mobile“ klickt, seht Ihr ähnlich beeindruckende Statistiken über Mobiltelephone und bei dem gelb markierten „games“ gibt´s Informationen zu Online-Spielen und ähnlichem Zeitvertreib. Direkt darunter kann man auch Statistiken für das vergangene Jahr, den letzten Monat oder die vorige Woche abrufen.

Den Trend, sich immer mehr Informationen aus dem Internet zu holen, belegt auch folgende Meldung, die ich aufgeschnappt habe: Wie das Unternehmen Cision berichtet, recherchieren mittlerweile 89 Prozent der US-Journalisten in Blogs und 65 Prozent nutzen soziale Netzwerke wie Facebook oder LinkedIn. Cision ist nach eigenen Angaben der „weltweit führende Dienstleister für Medienmonitoring“ und hat diese Zahlen in einer Umfrage herausgefunden, bei der zusammen mit Wissenschaftlern der George Washington Universität Fragebögen an mehr als 9000 Journalisten verschickt wurden.

Und zu guter Letzt möchte ich noch vermelden, dass auch das von mir wegen seiner Qualität geschätzte Deutschlandradio einen neuen Internetsender aufgemacht hat, diesmal zum Thema Wissen. Leider kann ich mich darüber nicht so richtig freuen, denn dieser Sender macht mir und meiner Webseite Simmformation Konkurrenz. Ich habe ihn nicht gewollt und ich muss ihn trotzdem mit meinen Gebühren mitfinanzieren. Das Geld für meine Webseiten muss ich dagegen selbst aufbringen. Das ist nicht fair. Nebenbei bemerkt: Bei mir haben Politiker wie Roland Koch keinen Einfluss.