Kündigung für die Homöopathie

Gleich vorneweg möchte ich für diesen Beitrag Minderheitenschutz beantragen. Wir sind zwar nicht nur 1 Prozent sondern – wenn man den Umfragen glauben darf – immerhin fast ein Viertel der Bevölkerung. Die Mehrheit der Deutschen allerdings glaubt an die Wirksamkeit der Homöopathie fast ebenso treu wie an Horoskope, Wunder oder Engel.

Nun bin ich ja durchaus für Religionsfreiheit, nur möchte ich Aberglauben nicht mit meinen Krankenkassenbeiträgen finanziert sehen. Und da mich meist zum Jahresende der Wunsch überfällt, mal wieder so richtig aufzuräumen, habe ich heute der BKK Gesundheit folgenden Brief geschrieben:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft bei Ihrer Krankenkasse zum nächstmöglichen Zeitpunkt und bitte um schriftliche Bestätigung.  Meine Mitgliedsnummer ist die xxxxxx.

Von weiteren Beratungsversuchen bitte ich abzusehen und möchte Ihnen zur Begründung mitteilen, dass ich:

1. Seinerzeit von der DAK zur BKK gewechselt bin, weil die DAK als eine der ersten Kassen angefangen hat, pseudowissenschaftlichen Humbug zu finanzieren für den es keinen Wirksamkeitsnachweis jenseits des Placeboeffektes gibt. Natürlich spreche ich von der Homöopathie.

2. Die BKK kurz nach meinem Eintritt begonnen hat, ebenfalls die Homöopathie aus meinen Beiträgen mitzufinanzieren (Durch die Fusion kommt jetzt wohl zusammen, was zusammen gehört).

3. Sie zwar Nordic Walkern ihre Stöckchen bezahlen und dies als Präventionsmaßnahme verkaufen, aber mir und meinem Team jegliche Unterstützung verweigert haben, obwohl wir als aktive Mountainbiker zumeist schon seit 15 Jahren aus Eigeninitiative Prävention betreiben.

3. Ich Zusatzbeiträge bezahlen musste, mit denen u.a. Mitgliederwerbung und ihr Kundenmagazin finanziert wurde, das zum überwiegenden Teil mit seichten Wellness-Geschichten gefüllt ist.

So. Jetzt ist mir wohler. Und zum Beweis, dass ich trotz meines nahenden 50sten Wiegenfestes noch kein verbitterter alter Nörgler bin hier noch ein Video, das womöglich sogar die Mehrheit der Andersdenken lustig finden wird.

Zu wenig Speicher bei 1&1

Bitte beachten: Das Problem ist jetzt gelöst – mit einem Umzug zu meinem neuen Provider UD Media. Vielleicht interessiert sie Euch aber trotzdem, diese meine Geschichte, die ursprünglich auf dem Blog stand:

Da ich mittlerweile ein Dutzend eigene und fremde Websites betreibe, möchte ich heute das Problem des nicht ausreichenden Arbeitsspeichers unter WordPress ansprechen, von dem ich immer wieder ausgebremst wurde. Alle Normalos können jetzt also abschalten und weiterklicken.

Wer aber so wie ich gerne mit WordPress arbeitet, der kostenlosen und meistgenutzten Software für Blogger, der wird sich vielleicht auch schon über eine zu langsame Performance geärgert haben. Oder man wollte das Update auf eine neue WordPress-Version vollziehen, oder das Bild in der Kopfzeile (den Banner) austauschen und bekam daraufhin eine Fehlermeldung mit dem Inhalt: „Fatal error: Out of memory (tried to allocate nnn bytes)…”

Also habe ich fleißig herumgegoogelt und allerlei Tipps gefunden, die in den vergangenen Jahren mal mehr und mal weniger gut geholfen haben. Funktioniert hat es manchmal, in einer Datei namens wp-config.php mit einem Editor schlicht einen größeren Speicherbedarf anzumelden. Dazu fügt man folgende Zeilen ein:

/**
* Erweiterung des Speichers
*/

define(‚WP_MEMORY_LIMIT‘, ’64M‘);

… und fertig ist die Gartenlaube. Manchmal jedenfalls. Offenbar gibt es aber viele Provider – darunter 1&1 – die diesen Trick nicht (mehr) erlauben. Arbeitsspeicher ist teuer, und wie mich ein freundlicher Herr beim Kundendienst von udmedia belehrte, ist die Größe des Speichers eine der wichtigsten Säulen für die Kalkulation. Dafür habe ich natürlich Verständnis.

Ärgerlich ist es aber, wenn die Provider dazu keine klaren Angaben machen, mit nur scheinbar günstigen Angeboten Kunden werben, und diese dann kalt lächelnd an die Wand laufen lassen, wenn eine eben noch prima funzende Webseite auf einmal stecken bleibt, weil der Provider neue Software aufgespielt hat.

So geschehen bei 1&1, wo ich seit vielen Jahren Kunde war und wo man mir erklärte, ich solle halt ein größeres Paket buchen. Zum Beispiel von der „Homepage perfect“ auf die „Dual Advanced“ wechseln – und dafür statt 9,99 Euro nun 14,99 Euro / Monat zahlen. Was einer Preiserhöhung von 50 Prozent entspricht. Oder brauche ich vielleicht sogar ein Upgrade auf das Paket „Dual Unlimited“? Mit 29,99 Euro wäre ich dabei – und hätte dann drei Mal so viel gezahlt wie zuvor!

Wenn die Homepage aber schon „perfect“ ist und mich nicht zufrieden stellt, warum sollte ich dann erneut auf das Werbesprech herein fallen? „Advanced“ klingt für mich jedenfalls weniger gut als „perfect“. Und ich habe mich gefragt: Wenn schon „perfect“ nicht reicht, warum sollte es dann bei „unlimited“ anders sein?

Nein meine Herren, auf solche Spielchen hatte ich keine Lust. Und auch die 1000 E-Mail-Adressen, den online-Speicherplatz oder die maktschreierisch angebotene „kostenlose“ Software dazu brauchte ich nicht wirklich – zumal ich all dies bei Google & Co. besser haben kann.

Nebenbei bemerkt würde ich mir wünschen, dass das Verbraucherschutzminsterium sämtliche irreführende Werbung verbietet, bei der irgendwo das Wort „kostenlos“ auftaucht. Wenn man de facto einen 2-Jahresvertrag abschließt und dafür unterm Strich hunderte von Euro bezahlen muss, ist dies das Gegenteil von kostenlos. Dass diese Unsitte inzwischen bei den meisten Mobilfunk- und Internetverträgen anzutreffen ist, ohne dass der Gesetzgeber dem einen Riegel vorschiebt, ist ein Armutszeugnis. Man vergleiche dies mit dem absurden Aufwand, den die gleichen Leute betreiben, um uns vor den angeblichen Risiken gentechnisch veränderter Kartoffeln zu schützen! Aber ich schweife ab…

Zurück zu 1&1: Ich fühlte mich also verschaukelt und bin umgezogen. Auch meinen Beziehung als „Profiseller“ für diese Firma habe ich aufgekündigt, denn einen Service, mit dem ich selbst nicht zufrieden war, konnte ich ja wohl kaum guten Gewissens gegen Provision empfehlen. Zunächst hatte ich bei meinem neuen Provider udmedia übrigens nur eine neue Domain mit Inhalten gefüllt – nämlich diese hier. Die Neuinstallation von WordPress dort ging reibungslos und bei den „echten“ Umzügen meiner anderen Webseiten mitsamt den Inhalten und MySQL-Datenbanken bekam ich mehrfach, prompt und kompetent telefonische Hilfe (oder auch per E-Mail), von echten Menschen!

Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Anbieter, wie man z.B. hier nachlesen kann. Und wer sich die Mühe ersparen möchte, bei 1&1 heraus zu finden, wieviel Arbeitspeicher für seine WordPress-Installation bereit steht, für den hat der „Mountain Prophet“ die Daten der verschiedenen Pakete hier zusammen gestellt. Aber wie gesagt: Das ist jetzt nicht mehr mein Problem…