Test & Gebrauch: Medion Akoya E1226 (MD98570)

Wieder einmal bin ich zu Aldi gepilgert und habe mir einen Computer gekauft. Genauer: Das Netbook Medion Akoya E1226 zum Preis von 299 Euro. Warum das Teil noch eine zweite Typennummer braucht (MD98570), weiß der Teufel. Ich nehme meinen Neukauf jedenfalls zum Anlass, auch über dieses Gerät zu schreiben. Schließlich will ich weiterhin Nützliches bieten, und mein vierteiliger Test inklusive der Gebrauchsanleitung zum Datentransfer für einen Aldi-PC, die ich vor zwei Jahren verfasst habe, gehören mit über 16000 Aufrufen zu den meistgelesenen Artikeln auf dieser Webseite.

Fortgeschrittene Anwender und gestresste Leute, denen die Zeit für längliche Besprechungen fehlt, können sich mein Geseiere übrigens sparen – sie werden hier höchstwahrscheinlich nichts Neues lernen. Ihnen seien zwei gute Testberichte empfohlen, die zusammen ein ziemlich rundes Bild des Aldi-Netbook Medion Akoya E1226 (MD98570) geben:

  • Michael Spehr, der sonst eher Apple-Produkte vorzuziehen scheint, titelt in der online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: Gute Karten für das neue Netbook von Aldi. Meine Kurzzusammenfassung des Artikels: Als Zweit- oder Drittgerät sei das Teil o.k. und „verflixt günstig“, nur leider voller überflüssiger Software, die man erst mühsam entfernen muss, um Speicherplatz frei zu machen.
  • Die Computerbild hat auch wieder einen Test und berichtet zudem, was der Neue im Vergleich zu seinem Vorgänger Medion Akoya E1222 besser kann. Der Rechenzwerg sei gut für Büroarbeiten und das Surfen im Internet ausgerüstet, aber zu langsam für Spiele oder die Bildbearbeitung, heißt es dort.

Beider Tester bemängeln übrigens den stark reflektierenden Bildschirm. Und nachdem ich das Gerät nun auch erstmals mit dem Akku betrieben habe, kann ich bestätigen, dass der auch die angegebenen fünf Stunden Laufzeit liefert (gerade so).

Nun zu meinen weiteren Erfahrungen – wenn Ihr noch mitlest. Ich werde sie auch diesmal wieder in mehrere Abschnitte aufteilen und diese in den ersten Wochen des Betriebes hier einstellen. Diesmal fange ich allerdings ganz von vorne an und will versuchen, auch für absolute Anfänger den einen oder anderen Tipp einzuflechten.

Der erste Tipp lautet: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Dies gilt besonders für diejenigen, die die Bedienungsanleitung ihres neuen Netbooks lesen. Dort gibt es z.B. auf Seite 91 ein Glossar zur Erklärung vieler Fachausdrücke, eine Kurzbeschreibung der Windows-Oberfläche (ab Seite 21) und eine Anleitung zum Umgang mit dem Touchpad (ausgesprochen „Tatschpäd“), das beim Laptop als Ersatz für die Computermaus dient.

Bis zu 30 Minuten kann die komplette Einrichtung dauern, warnt die Betriebsanleitung für das neue Aldi-Netbook schon vorab. Und wenn ich die Zeit zum Auspacken, unter den Tisch krabbeln und das ermitteln der Zugangsdaten für mein heimisches drahtloses Netzwerk (W-LAN) mitrechne, dann stimmt das auch. Meistens stehen diese Angaben übrigens auf der Rückseite des Gerätes (W-LAN-Router). Beim Akoya E1226 sind die Voreinstellungen alle richtig und man kann sie per Mausklick übernehmen bzw. mit einem Fingertippen auf das Touchpad.

Anscheinend habe ich alles richtig gemacht, denn mich begrüßen auf dem auffallend hellen Bildschirm jede Menge Ikonen und ein erster Sicherheitshinweis, ob ich meinen neuen Netbook für andere Blutooth-Geräte sichtbar machen will. Das will ich erst mal nicht, und da ich vorhabe, an diesem Nachmittag das Gerät komplett nach meinen Bedürfnissen einzurichten, mache ich mich auch gleich daran, richtig aufzuräumen.

Minianwendungen auswählen

Zum Aufräumen braucht man einen Papierkorb, und den ziehe ich erst ´mal in die rechte untere Bildschirmecke. Die ersten „Abfälle“ sind die Minianwendungen von ebay und Aldi, die ich schließe. Dann klicke ich in die große Uhr, halte die linke Seite im unteren Teil meines Touchpads gedrückt und ziehe die Uhr zum rechten oberen Bildschirmrand. Mit einem Rechtsklick auf  einen leeren Teil des Bildschirms mache ich weitere Minianwendungen sichtbar, und finde auf Seite 2 des Fensters, da sich hier geöffnet hat, das „Wetter“. Nach einem Doppelklick auf die freundliche Sonne gesellt diese sich unter die Uhr, und da ich vorerst keine weiteren Minianwendungen beziehen will, schließe ich das Kästchen. Die Optionen zur Einstellung des „Wetterkastens“ werden sichtbar, sobald man den Mauszeiger über die Sonne führt. Ein Klick auf den Schraubenschlüssel öffnet ein Fenster und ich gebe meinen aktuellen Aufenthaltsort ein: Offenburg. Alternativ kann man hier auch die Postleitzahl eingeben, allerdings werden kleinere Orte wie z.B. Ichenheim nicht gefunden.

Desktop aufräumen

Desktop ist das englische Wort für Schreibtisch und meint in diesem Fall die Oberfläche des Bildschirms. Wenn gerade keine Programme laufen, ist sie oft zugemüllt mit sogenannten Ikonen, die für bestimmte Dienste werben. Ich brauche weder den Aldi Blumen-Service, noch will ich von hier direkt auf die Internetseite des Discounters springen, eine Reise buchen oder einen Mobilfunkvertrag abschließen. Also weg mit all diesen Ikonen – rechts unten steht ja der noch leere Papierkorb. Am schnellsten geht es, wenn man die Taste „Strg“ links unten auf der Tastatur gedrückt hält, und dann alle unliebsamen Ikonen mit der rechten Maustauste anklickt. Dann hält man die linke Maustaste gedrückt (entsprechend dem linken unteren Eck des Touchpads) und zieht sämtliche markierten Ikonen auf das Papierkorb-Symbol. Jetzt die linke Maustaste loslassen, und schon sieht die Arbeitsoberfläche viel aufgeräumter aus.

Die deutschsprachige Anleitung finden

Entschuldigt bitte, wenn Euch die Erklärungen nerven und Ihr bereits wisst, dass ein Laptop-Computer in der Regel statt einer Maus ein Touchpad hat. Ihr gehört damit fast schon zur Elite der Computeranwender 😉 und ich will es in diesem Artikel auch mit einem letzten Hinweis belassen: Nicht nur für absolute Anfänger, sondern auch für Umsteiger auf das Betriebssystem Windows 7  lohnt es sich, die Anleitung „Erste Schritte / Windows 7 kennenlernen“ zu lesen. Die findet sich im Startmenü, das sich öffnet, wenn man auf das Windows-Symbol in der linken unteren Bildschirmecke klickt. Ziemlich blöd und schlampig finde ich es allerdings, dass sich mit dem Klick auf „Windows 7 kennenlernen“ die englischsprachige Anleitung öffnet. Statt nun verärgert den Rechner abzuschalten möchte ich Euch zeigen, was der größte Softwarehersteller der Welt nicht auf die Reihe gekriegt hat: Hier klicken für die deutschsprachige Anleitung. Allerdings braucht Ihr Euch das Video hier gar nicht erst anzuschauen, denn es ist ebenfalls in englisch! So muss man also bis zum unteren Ende der Seite gehen, wo sich unter verschiedene Registerkarten endlich die deutschsprachigen Anleitungen verstecken. Liebe Microsoft-Leute: Das solltet Ihr besser machen!

Von den Lesern, die mit bis hierhin gefolgt sind, verabschiede mich für heute und mache mich an den zweiten Teil meiner Gebrauchsanweisung: Wie man das Netbook Medion Akoya E1226 (und andere Computer) entrümpelt und sicherer macht.

Windows 7 – Die Mängelliste

  • Wieviele Jahre – ach was Jahrzehnte – muss ich mich jetzt eigentlich schon mit dem beknackten Explorer herum ärgern? Warum öffnet er nicht einfach mit zwei Fenstern, wie jedes andere halbwegs ausgereifte Dateiverwaltungsprogramm dies tut?
  • Wozu soll das eigentlich gut sein, die komplizierten Regeln, Optionen und die je nach Ordner unterschiedlichen Voreinstellungen, um einzelne Dateien freizugeben. Mir macht das nichts als Ärger. Immer wieder belehrt mich mein Computer, dass ich an diese oder jene Datei nicht heran kommen kann. Erzählt mir ´was von Heimnetzgruppen und dass ich Dateien in diesen oder jenen Ordner verschieben soll, um sie nutzen zu können. Tue ich das, so drohen mir unmittelbar darauf Fehlermeldungen beim Start diverser Programme, deren Installationsverzeichnis angeblich verändert wurde, meine Spiellisten auf iTunes sind verschwunden und zu allem Überdruss ist nicht mehr festzustellen, in welchem Ordner die Dateien ursprünglich waren. Warum nicht einfach den Computer beim ersten Start nachfragen lassen ob man „Alle Dateien freigeben?“ oder „alle Dateien vor Zugriff schützen will“. Im anschließenden Betrieb kann jeder dann nach Bedarf Veränderungen vornehmen.
  • Die Systemwiederherstellung kann einem ziemlich viel Ärger ersparen, aber warum muss ich sie erst einrichten. Wäre doch viel besser, sie wäre bereits aktiviert und wenn man dann z.B. so wie ich durch das verschieben eines einzigen Ordners richtig Chaos anrichtet fände man zu seiner freudigen Überraschung eine chronologische Liste der letzten Aktionen am Computer und die Möglichkeit, einzelne Schritte rückgängig zu machen. Aber nein, Windows läßt mich erst den Fehler machen und ich muss nach den Prinzip „Aus Schaden wird man klug“ lernen.
  • Als bräuchte es noch einen Beweis, dass Windows 7 ebenfalls zur Kategorie der Bananensoftware (reift beim Kunden) gehört, werde ich Abstand von wenigen Tagen mit Updates, Patches und sonstigen schöngeredeten Bugfixes malträtiert. Einmal im Monat dann ein richtig fettes Paket und beim herunterfahren des Computers die Ermahnung, bitte Geduld zu haben, während die Updates installiert werden. Ich habe die Geduld (was bleibt mir auch anderes übrig?) und kriege zum Dank am nächsten Morgen einen Tritt in den Hintern: Zuletzt musste ich ich auf meinem drei Monate alten Computer mit vier Gigabyte RAM und verdammt flottem Prozessor geschlagene 25 Minuten warten, bis endlich der Willkommensbildschirm kam; beim Monatsupdate davor waren es sogar 30 Minuten. Nun frage ich mich, wieviele Milliarden an Verlusten unserer Volkswirtschaft entstehen, wenn all am PC arbeitenden Menschen durch diesen unausgegorenen Mist auch nur drei Stunden produktiver Arbeitszeit pro Jahr verlieren?

PC-Upgrade, Teil 4: Das Happy-End

Es ist Aschermitwoch. Draußen der Himmel wolkenverhangen (oder Wolken verhangen?). Na jedenfalls so´n Grau-in-Grau-Tag, genau richtig um ihn im Bett zu verbringen. Aber da ich nun schon mal wach bin, starte ich den neuen Rechner und beschließe, Euch den Rest von der Geschichte mit dem Upgrade zu erzählen. Wer die ersten drei Teile nachlesen will, findet sie übrigens hier:

Das habe ich aber alles schon hinter mir, meine letzten noch fehlenden Dateien inzwischen ebenfalls zusammen geklaubt und auf den neuen Aldi-PC Medion Akoya E4360 D überspielt, der auch als MD 8338 verkauft wurde. Der startet übrigens bei mir in ganz schön flotten 1:15 hoch. Dabei arbeitet das Teil völlig geräuschlos (jedenfalls mit meinen Ohren ist praktisch nichts zu hören). Ebenfalls bemerkenswert in Zeiten der Krise, wo sparen angesagt ist: Dieser Aldi-PC verbraucht im Desktop-Betrieb lediglich 53 Watt, und damit weniger als die gute alte Glühbirne, die über meinem Schädel baumelt.

Die meisten der mitgelieferten Programme habe ich bisher links liegen lassen und statt dessen meine eigenen Favoriten installiert – sie laufen durchwegs zufrieden stellend. Und damit ich sie nicht jeden Morgen einzeln per Hand starten muss, habe ich im Autostart-Ordner die entsprechenden Verweise angelegt. Mit dem Einschalten lädt der Rechner bei mir nun automatisch nicht nur den Firefox-Browser und öffnet darin fünf Fenster. Aufgerufen wird gleichzeitig auch das Büroprogramm Open Office mit drei Dokumenten, Outlook 2007, das ich als E-Mail-Programm und Organizer benutze, sowie das Tweetdeck, ein Programm, das mich komfortabel darüber informiert, was meine Freunde auf Facebook so treiben oder auf Twitter so twittern. In Outlook habe ich übrigens noch ein Zusatzprogramm eingeklinkt, das InfoDeskPhone, welches wiederum den entsprechenden Kontakt aus dem Adressbuch öffnet, falls mich jemand anrufen sollte. Dafür war es wiederum in meinem Fall erforderlich, einen kostenlosen Treiber zu installieren, der „TAPI Services for FRITZ!Box“ heißt und der natürlich nur demjenigen etwas nützt, der 1. Microsoft Outlook besitzt und der 2. seine Telefonate über eine FritzBox abwickelt. Mehr zu diesem Schnickschnack erzähle ich Euch demnächst in einer ganzen Reihe von Erfahrungsberichten über die optimale Software für den Aldi-PC Medion Akoya E4360 D alias MD 8338, aber auch für andere PCs mit vergleichbarer Ausstattung und dem Betriebssystem Windows 7.

Mit der obigen Aufzählung ist die Liste der Programme, die bei mir gleichzeitig laufen, noch keineswegs komplett. So startet standardmäßig auch noch Skype und das ControlCenter3, welches die Schnittstelle darstellt zu meinem Multifunktionsgerät Brother MFC-7320. Natürlich läuft im Hintergrund auch ein Sicherheitsprogramm – ich habe mich entschieden, das mitgelieferte Bullguard ´rauszuschmeißen und durch die Kaspersky Security Suite zu ersetzen, die praktisch jeder Ausgabe der Computerbild kostenlos beiliegt. Zusätzlich überwacht das Startcenter meiner AVM Fritz!Box WLAN 7240 die Zugriffe vom und auf das Internet. Selbst wenn ich noch den Zufallsgenerator von iTunes diverse Songs aus meiner Musiksammlung vorspielen lasse, läuft all das ohne die geringsten Probleme. Es flutscht und funzt geradezu, obwohl der Taskmanager mit 75 Prozessen gleichzeitig jongliert. Zwischenzeitlich hatte ich auch noch die (nicht mehr verfügbare) Google Desktop Sidebar installiert, um dabei sehen zu können, wie sehr meine Sammlung gleichzeitig laufender Programme und Prozesse die CPU auslastet: Es sind in aller Regel weniger als zehn Prozent. Bei meinen sechs Jahre alten Aldi-PC  Titanium 8080XL (mit selbst auf 1,5 Gig erweitertem Arbeitsspeicher) war das ganz anders. Dort haben die gleichen Programme die CPU den Großteil der Zeit zu 100 Prozent ausgelastet, was nicht nur meine Geduld strapaziert, sondern auch meine Arbeitsleistung merklich gedrosselt hat. Nun ja, das war ja auch letzlich der Grund, warum ein Neuer her musste.

Eine Warnung für Gamer (zu deutsch: Spieler): Ob der Medion Akoya E4360 D (MD 8338) für Euch geeignet ist, habe ich nicht ausgetestet, und die Meinungen dazu gehen auseinander. Während beispielsweise die PC-Welt in ihrem Test einen angeblichen Schwindel mit der Grafikkarte zum Hauptthema macht und von einer „Mogelpackung“ spricht, kam die Computerbild in ihrem Test nicht nur zu dem Fazit: das Gerät „bietet beim Arbeiten und bei der Bild-, Video und Tobbearbeitung ein hohes Tempo“. Vielmehr urteilte lobte die von mir hoch geschätzte Zeitschrift auch: „Die eingebaute Nvidia-GT330-Grafikkarte sorgt auch beim Spielen für richtig Dampf“ und weiter: „So macht das Zocken … richtig Spaß.“ Wie dem auch sei, so habe ich bisher (abgesehen von den Schwierigkeiten beim Formatieren und Partitionieren der Festplatte) wenig zu meckern.

Bei meinen Ansprüchen und vor allem bei den ständig steigenden Ansprüchen neuer Software und Betriebssysteme scheint ca. alle vier Jahre ein neuer Rechner fällig zu sein, und die bisherigen Umzüge haben jeweils etwa eine Woche meiner Zeit gefressen. Nach meiner Erfahrung läßt sich das Upgrade-Intervall auch um ein oder zwei Jahre verlängern. Aber dann sollte man dem alten PC mindestens mehr Arbeitsspeicher spendieren, braucht eventuell auch eine zusätzliche Festplatte und irgendwann sieht man sich trotz aller Wartungs- und Tuning-Software angesichts fortschreitender Versumpfung der Registry gezwungen, das ganze System platt zu machen und neu aufzusetzen. Das war bei mir im Schnitt alle drei Jahre fällig, kostet ebenfalls eine Woche Zeit und hat das Problem bestenfalls abgeschwächt, aber niemals ganz gelöst. Meine bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Aldi-PC sind überwiegend positiv und der Umzug ging schneller als gedacht. Menschen, die am Computer arbeiten müssen, würde ich ohnehin empfehlen, alle drei bis vier Jahre eine neue Kiste anzuschaffen und diese hier (vermutlich schon längst ausverkauft?) wäre nicht die schlechteste gewesen.

Was mir noch aufgefallen ist in den ersten Tagen mit meinen neuen Aldi-PC, den Medion Akoya E4360 D (MD 8338) betrifft weniger die Hardware als das Betriebssystem Windows 7: Der Computer findet mein Netz, allerdings ist das Verhalten etwas sonderbar: Manchmal logt der Rechner sich über die Kabel-Verbindung ein, und manchmal drahtlos. Wie ich ihm vorschreiben kann, entweder die eine oder die andere Zugangsart als Standard zu akzeptieren, habe ich noch nicht heraus gefunden. Andere User scheint dies ebenfalls zu fuchsen, wie ich aus den Suchanfragen entnehmen kann. Mit Windows 7 bin ich ansonsten aber sehr zufrieden. Es ist definitiv besser als XP, was man von Vista ja nicht gerade sagen konnte.

Die integrierte Suchfunktion ist wesentlich schneller geworden, auch wenn die Darstellung der gefundenen Dateien noch zu wünschen übrig läßt und längst nicht alle Informationen ausgelesen werden, die ich zum Beispiel in meine Bilddateien eingepflegt habe. Über Alternativen wie die im Google Desktop enthaltene Suche oder Copernic Desktop Search werde ich hier berichten, sobald ich diese Päckchen in der neuen Umgebung durchgetestet habe. Das Umschalten zwischen verschiedenen, gleichzeitig geöffneten Programmen mit Hilfe der Taskleiste ist wesentlich komfortabler geworden. Apple-Freunde werden wohl zu recht sagen: „Das ist alles nur geklaut“, aber ich freue mich trotzdem über die Zeitersparnis und wenn Microsoft mal etwas ordentlich macht, sollte man die ruhig auch dafür loben. Ein Blick in die Systemsteuerung listet aktuell 68 installierte Programme und wie die meisten ernsthaften Anwender probiere auch ich häufiger neue Software aus, die dann bei Nichtgefallen schnell wieder deinstalliert wird. Dass hierbei nach noch nicht einmal zwei Wochen ganz offensichtlich noch die Reste von mindestens zwei Programmen zu sehen sind, ärgert mich und sagt mir, dass (natürlich) auch Windows 7 nicht sauber programmiert ist.

Damit will ich meinen Vierteiler zum „Abenteur Upgrade“ beschließen . Das Fazit zum Aldi-PC Medion Akoya E4360 D fällt jedenfalls überwiegend positiv aus. Auf dem neuen Arbeitsgerät habe ich zwar nicht alles so einrichten können, wie ich wollte, doch insgesamt läuft alles Bestens. Innerhalb von 13 Tagen ist der Rechner kein einziges Mal abgeschmiert, nicht einmal einzelne Programme haben sich aufgehängt und zu keinem Zeitpunkt musste ich länger als ein paar Sekunden warten, bis der PC seine Aufgaben verrichtet hatte. Selbst diese Sekunden ließen sich noch nutzen, indem man einfach in einem anderen Programm weiter arbeitet. An die 20 Stunden habe ich investiert, um soweit zu kommen. Gleichzeitig beginne ich bereits, schneller und produktiver zu arbeiten. Das war es es, was ich wollte und somit wird sich die Investition von 499 Euro und 20 Stunden Arbeit sicher binnen weniger Monate bezahlt machen.

Abenteuer Upgrade: Datenschaukelei mit Easy Transfer

So ein Computerkauf ist ein ergiebiges Thema. Dies gilt vor allem für fortgeschrittene Anwender, die nicht gerade ihren ersten PC kaufen und die vom Vorgänger jede Menge Daten, Programme und Einstellungen mit umziehen wollen. Solche Leute sind die Zielgruppe meines mehrteiligen Erfahrungsberichtes zum neuen Aldi-PC, dem Medion Akoya E4360 D (auch MD 8338 genannt). Womöglich hätte ich ganz ähnliche Dinge erlebt und mich mit den gleichen Problemen herum schlagen müssen, wenn ich meinen neuen Rechner beim Media Markt, bei Lidl, Penny oder sonstwo gekauft hätte. Aber ich bin nun ´mal ein bekennender Aldi-Fan und Freund der freien Marktwirtschaft und ich glaube, dass die Gründer Karl und Theo Albrecht mit ihrer Ladenkette mehr getan haben zur Bekämpfung der Armut, als die Bundesregierungen der  letzten 20 Jahre. Doch lassen wir das mit der Polit-Provokation für heute. Hier geht es wieder einmal nur um Computer und wen das nicht interessiert, der soll doch bitte in den nächsten Tagen erneut vorbei schauen, wenn ich mich wieder des Lebens praller Fülle zuwende.

Aaaallso: In Teil 1 meines Berichtes hatte ich die Ausgangssituation beschrieben, einen Testbericht zum neuen Rechner referiert, und die Vorarbeiten mit der Datensicherung am alten Rechner beschrieben. In Teil 2 ging es um den Frust beim Formatieren der Festplatte. Die wollte ich nach meinen eigenen Vorstellungen aufteilen, bin aber daran gescheitert. So habe ich mich damit zufrieden gegeben auf dem Laufwerk C einfach ein paar neue Ordner anzulegen, die mehr oder weniger die Verzeichnisstruktur meines alten Rechners widerspiegeln).

Ich will drahtlos, Windows 7 will Kabel

In diesem, dem dritten Teil der Serie geht´s um ein Problem mit dem drahtlosen Netzwerk, um das Einrichten eines ordentlichen Browsers, nämlich Firefox, und hauptsächlich um das Programm Windows-Easy Transfer, das Teil des Betriebssystems Windows 7 ist. In Teil 2 hatte ich mich ja bereits darüber beschwert, dass dieses Werkzeug 1. nur schwer zu finden war und dass 2. der Datentransfer – zumindest übers Netzwerk – bei mir nicht funktioniert hat. Aber irgendwie hängt ja alles mit allem zusammen, vor allem bei so einem Computer. Soll heißen, dass an dem fehlgeschlagenen Datentransfer via Netzwerk nicht unbedingt Windows-Easy Transfer schuld sein muss, es könnten ja auch die Netzwerkeinstellungen falsch gewesen sein. Dieser Verdacht kam mir, als ich den Rechner am Tag nach dem Kauf hochgestartet habe. Meine drahtlose Verbindung, die der neue Aldi-PC alias Medion Akoya E4360 D, alias MD 8338 noch am Vortag ohne zu murren hergestellt hat, erkennt die Kiste heute nicht. Die Hilfefunktion von Windows 7 rät mir wenig überraschend, den alten AEG-Trick zu probieren (wer den Kalauer noch nicht kennt: das steht für „Aus-Ein-Gut“). Nix ist  gut und was gestern noch lief wie von selbst, klappt schon heute nicht mehr. Dabei findet mein Laptop das drahtlose Netzwerk ohne Probleme. Also was ist da los?

Wohlfühl-Browser Firefox mit Xmarks

Mein erster Verdacht als Langzeit-Microsoft-Geschädigter: Sabotage durch den Internet-Explorer, der in der Version 8 vorinstalliert ist. O.k., daran lag´s nicht, aber laßt mir doch meine Vorurteile. Um das Mysterium des nicht funktionierenden W-LANS kümmere ich mich später und stelle statt dessen mit dem LAN-Kabel eine Verbindung zu meinem Router her, auf dem Fritz!Box Fon WLAN 1&1 Home Server´drauf steht und Fritz!Box Fon WLAN 7240 ´drin ist. Auf meiner Liste der zu installierenden Programme steht der Firefox-Browser ganz oben, an den ich mich seit Jahren gewöhnt habe. Einen letzten Dienst muss mir der IE noch erweisen, indem er mich zur Download-Seite des kostenlosen Webbrowsers Firefox führt, dann geht alles ganz schnell.  Natürlich will ich nicht nur den Browser, sondern auch meine Lesezeichen (Bookmarks oder Favoriten) wieder, von denen ich wie ein Hamster auf meinem alten Rechner ein paar Hundert gesammelt und ordentlich sortiert habe. Was für ein Glück, dass ich seinerzeit schon das Add-On Xmarks für Firefox entdeckt habe. Es wurde entwickelt für Leute, die zum Beispiel einen Rechner auf dem Schreibtisch stehen haben und die gelegentlich mit dem Laptop unterwegs sind. Xmarks, das es inzwischen auch für die Browser Google Chrome, Safari von Apple und natürlich für den Internet Explorer gibt, kann die Veränderungen an den Lesezeichen über das Internet abgleichen und erspart so die Mühe, die entsprechenden Dateien hin und her zu kopieren oder die Lesezeichen gar per Hand synchron zu halten. Zum Glück erinnere ich mich an meine Benutzerdaten für den Dienst und bin dadurch nach wenigen Minuten meiner vertrauten Arbeitsumgebung wieder einen Schritt näher gekommen.

Was fehlt sind aber immer noch meine Dateien. Die hole ich mir jetzt auf den neuen Rechner, indem ich die externe Festplatte an eine USB-Schnittstelle hänge und ein Verzeichnis nach dem anderen auf das C-Laufwerk der Festplatte meines neuen Aldi-PC Medion Akoya E4360 D / MD 8338 kopiere. Meine 21631 Fotos belegen 30,6 Gigybyte im neuen Verzeichnis „Bilder“. Rund 20000 Musikdatein finden eine neue Heimat im Verzeichnis „Musik“, das etwa 100 Gigabyte belegt. Der Rest – an die 80000 Texte, Tabellen etc. – zieht um nach „Dokumente“, mit vergleichsweise bescheidenen 12 Gigabyte Speicher. Auch wenn ich in den nächsten Tagen noch jede Menge Programme installieren werde, bleibt angesichts einem nutzbaren Speicherraum von insgesamt 950 Gigabyte sicher genug Platz für die nächsten drei Jahre – jedenfalls solange ich nicht allzu viele Videos produziere.

Daten sind das eine, Einstellungen etwas ganz anderes. Noch immer bin ich nicht bereit, alles von Hand neu einzugeben und so erhält Windows-Easy Transfer eine zweite Chance. Diesmal wähle ich die Option, den Abgleich über eine externe Festplatte vorzunehmen. Die hängt ja praktischerweise noch an dem neuen Rechner ´dran und empfängt nun zunächst das Programm Easy Transfer selbst. Anschließend muss ich wieder mal den Monitor umstöpseln, den alten Rechner anschmeißen und ihm sagen, er möge sich doch bitte  Easy Transfer im entsprechenden Verzeichnis der ebenfalls umgestöpselten externen Festplatt starten. Diesmal geht alles glatt und ich verfolge gebannt, wie mein alter Rechner mir schlappe 6,9 Gigabyte an „Dateien“ zur Übertragung anbietet, in denen die Einstellungen festgehalten sind sowie 152 Gigabyte an „freigegebenen Elementen“. Letzteres entspricht ziemlich genau dem, was ich ohnehin gerade überspielt habe, also deaktiviere ich diese Option und schaue mir die angebotenen Dateien genauer an. Erschreckend, was sich da in den vergangenen viereinhalb Jahren alles angesammelt hat. Immerhin erleichtert mir diese Art der Darstellung eine wesentlich einfachere Trennung von Spreu und Weizen. Geschätzte 80 Prozent dessen, was hier in Verzeichnissen wie „Eigene Dateien“ liegt, lasse ich zurück, den Rest spielt Windows Easy Transfer auf die externe Festplatte.

Easy Transfer – diesmal klappt´s prima

Abgesehen davon, dass ich wieder einmal zum Umstöpseln unter den Schreibtisch krabbeln muss, ist diese Prozedur viel komfortabler als die in Teil 1 beschriebene Art des Umzuges. Und auf dem Neuen, dem „Zielcomputer“ überrascht mich Easy Transfer sogar damit, dass ich erneut aus einer Liste auswählen darf, welche Dateien / Einstellungen ich denn nun ´rüberholen mag. Da ich diese Auswahl bereits beim „Export“ getroffen habe, lasse ich die Einstellungen unverändert und freue mich daran, dass meine Schätze nun endlich da sind, wo sie sein sollen. Hut ab vor Microsoft für eine letzte freudige Überraschung mit Windows Easy Transfer: Unter „Windows-EasyTransfer-Berichte“ finde ich nicht nur eine alphabetische Aufstellung der 11661 übertragenen Dokumente mit altem und neuem Speicherort. Vielmehr verbirgt sich hinter dem Reiter Programmbericht auch eine saubere Aufstellung, welche Programme auf dem alten Rechner installiert waren, samt Angabe des Herstellers und – das erleichert die Übersicht enorm – grün unterlegten Hinweissymbolen, falls die entsprechenden Programme auf dem neuen Rechner (dem Zielcomputer) bereits vorhanden sind.

Das ist in der Tat benutzerfreundlich und beeindruckt mich auch als alten Microsoft-Skeptiker. Der Zeitaufwand bis hierher war übrigens 5 Stunden und 45 Minuten, auch das ist weniger als ich erwartet hatte. Natürlich gibt es noch jede Menge zu tun und vor allem müssen viele jener Programme installiert werden, an die ich mich gewöhnt habe. Welche das sind, welche Probleme es dabei gab und ob nicht die bereits vorinstallierten Programme auf dem neuen Aldi-PC Medion Akoya E4360 D / MD 8338 besser sind, erfahrt Ihr im letzten Teil meines Berichtes: „Das Happy-End„.

Abenteuer Upgrade, Teil 2: Frust beim Formatieren

Dies ist der zweite Teil meines Erfahrungsberichtes mit dem neuen Aldi-PC, dem Medion Akoya E4360 D, der auch als MD 8338 verkauft wird. Er richtet sich an Leute, die so wie ich Daten und Programme möglichst schnell und effizient vom alten auf den neuen Rechner übertragen wollen. Gleichzeitig wechsele ich das Betriebssystem, und zwar von Windows XP auf Windows 7 (Vista habe ich übersprungen).

Meine Schilderung der Probleme, Lösungsversuche, Fehlschläge, aber auch Aha-Effekte und angenehmen Überraschungen bei diesem Unternehmen mögen all jenen helfen, die sich auf das gleiche Abenteuer einlassen. Aber aufgepasst: „Never change a running system“. Das soll heißen: Wer aktuell keine Computerprobleme hat, sollte sich glücklich schätzen und die Finger von dem Apparat lassen. Freaks, Geeks und Nerds, die schon alles über Computer wissen, können getrost auf die weitere Lektüre verzichten. Auch wird dies kein niveauvoller Essay und zum Lachen gibt es auch nichts, sondern es wird wieder einmal eher technisch-langweilig und ingenieursmäßig-problemorierentiert zugehen (Keine Sorge, meine Freunde, auch dies geht vorbei und in der kommenden Woche werde ich hoffentlich wieder über die angenehmen Seiten des Lebens berichten können).

In Teil 1 meines Erfahrungsberichtes habe ich die Ausgangssituation beschrieben, einen Testbericht zum Medion Akoya E4360 D (MD 8338) referiert, und die Vorarbeiten mit Datensicherung vom alten Rechner beschrieben. Den Zeitaufwand dafür habe ich protokolliert und bin noch vor dem ersten Einschalten des neuen Rechners auf 2 Stunden und 30 Minuten gekommen.

Ein zweiter Monitor gegen Stöpselitis

Noch während die Datensicherung auf dem alten Rechner läuft, schalte ich den neuen an, der mich fast lautlos mit seinen dezent-schönen blauen Lichtleisten begrüßt. Damit ich auch sehen kann, was der Aldi-PC mir zu sagen hat, muss ich vorher den Monitor umstöpseln. Monitor aus, Monitorkabel vom alten Rechner abziehen und beim neuen ´reinstecken, Monitor wieder anschalten. Und wieder zurück. Denn diese Handgriffe werde ich in den nächsten Stunden und Tagen immer wieder ausführen müssen, um bestimmte Einstellungen nachzuschauen und um nach Dateien zu stöbern, die trotz der aufwändigen Vorarbeiten beim Transfer verloren gingen oder die – auch das kann passieren – plötzlich nicht mehr lesbar sind. Wohl dem, der einen zweiten Monitor hat, sodass er die Geschehnisse auf beiden Rechnern im Auge behalten kann!

Ich tröste mich damit, dass im Lieferumfang des Medion Akoya E4360 D (alias MD 8338) sowohl eine leichtgägige PS/2 Tastatur als auch eine USB-Maus (inklusive Drehrad) enthalten sind – ansonsten würde ich wohl die Stöpselitis kriegen. „Dienste werden gestartet“, lese ich also mit freudiger Erwartung auf dem Bildschirm, dann ein viel versprechendes „Geräte werden installiert“ und einen Zähler der mir sagt: 10%, 38%, 47%.. Das sieht alles ziemlich gut aus und läuft wesentlich schneller als seinerzeit mit XP. Windows 7 wirkt dagegen irgendwie geschmeidiger und sammelt bei mir die ersten Pluspunkte. Sogar das Heimnetz erkennt der neue PC problemlos, er fragt nach dem Passwort für meinen W-LAN Router und – um es mit Boris Becker zu sagen: „Ich bin drin“.

Jetzt geht´s ans Eingemachte: Nicht nur die Daten, sondern auch die Einstellungen für die einzelnen Programme will ich umziehen. Und dabei geht es nicht nur um ein Lesezeichen für den Browser und eine Handvoll E-Mails, sondern um geschätzte 150 Programme, von der Bürosoftware Open Office über die Bildbearbeitung mit Photoshop, die Foto-Verwaltung mit iMatch, Musik- und Videoabspieler bis hin zu Dutzenden von Helferlein und Tools, die mir tagtäglich Zeit sparen helfen. Wo liegen die Dateien zum jeweiligen Programm, wo die Backups, wo steht meine Adresse, wo die Registriernummer? Schon unter Windows XP gab´s für den Umzug ein Werkzeug, den „Assistenten zum Übertragen von Dateien und Einstellungen“ und bei Windows 7 gibt es das auch. Allerdings hat man diesen Assistenten nicht nur weiter entwickelt, sondern dabei auch gleich umbenannt (damit in keiner findet?). Jetzt heißt das Teil Windows Easy-Transfer, und man findet es am schnellsten, wenn man das Start-Symbol links unten anklickt und in das Feld „Programme / Dateien durchsuchen eben diesen Namen eintippt. Ich wähle zunächst die Option „Netzwerk“ zur Datenübertragung, schließlich hängt der alter Rechner noch ´dran und vielleicht muss ich dann ja den Monitor etwas seltener umstöpseln.

Easy Transfer? Von wegen!

Mein neuer Rechner läuft jetzt seit einer knappen halben Stunde und schon erlebe ich die erste Enttäuschung mit Windows 7. Der Transfer der Einstellungen über das Netzwerk funktioniert nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen. So kann ich meine Geringschätzung all dessen, wo „Microsoft“ ´drauf steht, erst mal bewahren (Erst im zweiten Anlauf hat´s geklappt. Wie erfahrt Ihr in Teil 3 meines Berichtes). Ich breche den Versuch ab und probiere, die Festplatte neu zu partitionieren. Auch dies ist Teil meiner „Umzugsstrategie“, denn ich will meine Daten auf dem neuen Rechner genau so organisieren, wie auf dem Alten. Dort habe ich Ordnung gehalten, indem ich die Programme alle auf das C-Laufwerk kopiert habe, meine Dokumente auf das Laufwerk D und für Mediendateien (Musik, Bilder, Videos) hatte ich ein weiteres Laufwerk eingerichtet und ihm den Buchstaben E zugewiesen. Diese Anordnung habe ich zur Sicherung auf mein externes Laufwerk kopiert und genau so möchte ich die Dateien von dort auf den neuen PC spielen. Der hat mit etwa 950 Gigabyte nutzbarem Speicher zwar fast doppelt so viel Platz wie der alte, doch ist dieser Platz beim Aldi-Rechner Medion Akoya E4360 D /MD 8338 anders aufgeteilt: Das Laufwerk C (Boot) hat 910 Gigabyte abgekriegt, Laufwerk D (Recover) weitere 20 und dann gibt es noch 100 Megabyte für „System reserved“ und einen Gigabyte ohne eigenen Namen, der in der Datenträgerverwaltung als „Fehlerfrei (OEM Partition)“ gekennzeichnet ist.

Um diese Aufteilung zu verändern, braucht man ein Programm zur Partionierung der Festplatte. Ich weiß, dass ich so ein Ding mal hatte; vermutlich liegt es auf dem alten Rechner. Soll ich also mal wieder den Monitor umstöpseln und nachschauen? Nein, das bringts nicht, überlege ich. Denn ich kann ein installiertes Programm ja nicht einfach irgendwo hin kopieren, sondern ich muss es neu installieren. Also brauche ich die Installationsdatei für ein Partionierungsprogramm, dessen Name ich nicht kenne. Ich durchwühle an die 50 CDs und DVDs mit nützlichen Programmen, die ich in den vergangenen Jahren als Beilagen aus Computerbild und ´ct entnommen habe, aber das verdammte Partionierungswerkzeug finde ich nicht. Die Uhr tickt und ich will doch eigentlich arbeiten und nicht meine Zeit mit dem Computer verplempern.

Datenträgerverwaltung gut versteckt und riskant

Nun hat Windows 7 auch ein „Partionierungsprogramm“, versteckt hinter bzw.enthalten in der Datenträgerverwaltung. Wer nun glaubt, er könne dieses Werkzeug finden, indem er die Suchfunktion von Windows 7 nutzt, der wird sich wundern. Wenn man nämlich das Start-Symbol links unten anklickt und in das Feld „Programme / Dateien durchsuchen“ den Begriff „Datenträgerverwaltung“ eingibt, findet man: Nichts! Auch das Suchwort „Partionieren“  brachte mich nicht weiter. Die Lösung: Man muss „formatieren“ schreiben oder auch „Festplatte“. Jetzt endlich verrät Windows 7, welches Programm man nutzen muss und blendet ein unter der Rubrik „Systemsteuerung“: „Festplattenpartionen erstellen und formatieren“. Ein Klick auf diesen Eintrag bringt uns endlich zur Datenträgerverwaltung, die jeden Versuch, etwas zu verändern mit bedrohlichen Meldungen quittiert, sodass ich schließlich entnervt aufgebe und auch das Vorhaben fallen lasse, die Festplatte so zu formatieren / partionieren, wie ICH das will. Am Abend des gleichen Tages verrät mir übrigens ein Freund in der Kneipe, dass er am Weihnachtsabend mit seinem neuen Windows 7-Rechner vor dem gleichen Problem stand, die Warnhinweise ignoriert hat und dafür bestraft wurde, indem er schlussendlich die gesamte Festplatte neu formatieren und sämtliche Programme neu aufspielen musste. Ein Blick in die einschlägigen Internetforen zeigt mir zudem, dass auch andere „Experten“ etliche Stunden verloren haben, weil sie sich nicht mit den Windows-Vorgaben abfinden wollten. Wieder einmal schießt mir der Gedanke durch den Kopf: Einen Apple müsste man haben!

Längst ist es draußen dunkel geworden. Der erste Tag mit meinem neuen Aldi-PC, dem Medion Akoya E4360 D (MD 8338) geht zu Ende. Knappe sechs Stunden haben mich bisher meine Versuche gekostet, die alten Daten und Einstellungen zu transferieren und von Anfang an Ordnung auf dem PC zu schaffen. Es ist mir nicht gelungen, diese Aufgabe mit dem Programm Windows-Easy Transfer über das Netzwerk zu lösen. Auch die Datenträgerverwaltung hat mich derart verunsichert, dass ich davon abgesehen habe, die Festplatte so aufteilen, wie ich es wollte. Das sind schon mal zwei dicke Minuspunkte für das „beste Windows aller Zeiten“. Habe ich einfach nur Pech gehabt, war ich zu dumm, waren meine Erwartungen zu hoch oder bin ich einfach zu ungeduldig? Noch ist es zu früh, diese Fragen zu beantworten. „Nur der Verlierer gibt auf“, hat mir der Betreuer meiner Diplomarbeit einst mit auf den Weg gegeben. Aber aufgeben werde ich noch lange nicht. Das Abenteuer Upgrade hat gerade erst begonnen und in Teil 3 meines Berichtes könnt Ihr nachlesen wie es weiterging und wie ich am Ende doch noch eine elegante Methode gefunden habe, um Dateien und Einstellungen zu übertragen.

Abenteuer Upgrade: Neuer PC, neues Betriebssystem

Lang, lang ist´s her, da hatte ich mir vorgenommen, auf diesem Blog gelegentlich auch ein paar Technik-Tipps zu veröffentlichen. Aber wer will schon wissen, wie ich mit dem mittlerweile acht Jahre alten Betriebssystem Windows XP zurecht komme? Und wen interessieren Berichte über meinen letzten Aldi-Rechner, dessen Garantie längst abgelaufen ist und der trotz mehrfacher Transplantation neuer Innereien allenfalls noch für Geduldsproben geeignet ist?

Aldi-Computer gekauft um 11:30

Doch ab heute ist alles anders. Endlich gehöre ich wieder zu den Pionieren des Fortschritts, zu denen, die mitreden können. Zu den „In-People“. Jawohl, Leute. Ich habe einen neuen PC. Den Medion Akoya E4360D. Der heißt auch MD 8338. Man könnte auch sagen: Der Neue von Aldi. Da ich ja offensichtlich nicht der einzige bin, der Aldi gut findet, gehe ich davon aus, dass derzeit einige Zehntausend Leute so wie ich vor dem Bildschirm sitzen und mit dem neuen Rechner kämpfen. Und ebenso wie ich werden die meisten mit dem Akoya E4360D / MD 8338 auch erstmals Windows 7 kennen lernen, das neue Betriebssystem von Microsoft.

In der Hoffnung, wenigstens einigen dieser Leute ein paar Tipps geben zu können habe mir deshalb vorgenommen, hier ausführlich über das „Abenteuer Upgrade“ zu berichten. Auch diejenigen, die eh´ schon alles wissen haben vielleicht ihren Spass daran, aus der Ferne meine wachsende Verzweiflung zu verfolgen, weil ich dies oder jenes nicht zum Laufen bringe, obwohl doch jeder Anfänger… Ich gönne Euch diesen Spass und vielleicht revanchiert Ihr Euch ja mit einigen Tipps auf den Kommentarseiten?

Spätestens jetzt sollte auch klar sein, dass dieser Blogeintrag nicht für Lyriker und Poeten geschrieben wurde, sondern für Technikfreunde, Geeks und Nerds. Übersetzung: Wer Computer doof findet, kann jetzt weiterklicken. Vor einer weiteren Entäuschung sei gewarnt: In folgenden Text wird es weder um Sex gehen, noch um Gewalt. Es sei denn natürlich, dass mich der Umzug meiner 60000 Dokumente, meiner 20000 Bilder und ebensovieler mp3-Dateien sowie geschätzter 100 Programme  wieder an den Rand des Wahnsinns bringt. Ich sage „wieder“, weil ich vor zwei Jahren schon einmal an diesem Punkt war. Ich wollte einen neuen Computer kaufen und auf ein neues Betriebssystem updaten. Nach zwei Tagen verbissener Konfigurationsversuche, nach Dutzenden vergeblicher Anläufe zur perfekten Anpassung der System- und Netzeinstellungen, und vor allem weil ich Vista und das Windows Media Center total blöd fand, war ich dann am Rande des Nervenzusammenbruchs. Völlig frustriert habe ich das Teil damals zu Aldi zurück gebracht. Man hat mir dort zwar ohne wenn und aber meinen Kaufpreis zurück erstattet, aber mein Selbstvertrauen hat schwer gelitten und es dauerte lange, bis diese Wunde verheilt war 😉

Diesmal aber wird alles anders. Schließlich soll Windows 7 ja gaaaannz toll sein und auch der Medion Akoya E4360D / MD 8338 hat vorab gute Noten bekommen. Außerdem bin ich für einen Apple leider immer noch zu arm. Jedenfalls habe ich bei Computerbild.de einen Test zum neuen Aldi-Rechner gelesen, der dem 499 Euro-Teil bescheinigt, ein „empfehlenswertes Schnäppchen“ zu sein. Die Gesamtnote gut (1,90) bekam er für

  • Sehr hohe Arbeits und Spielegeschwindigkeit (Zweikern-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 2,93 Gigahertz)
  • Sehr große Festplatte (954 Gigabyte nutzbaren Speicher)
  • Viele Anschlüsse, und dafür, dass er
  • „Leise“ ist.

Genauer sind es 1,2 Sone und obwohl ich nicht weiß, was ein Sone ist, kann ich bestätigen, dass von unter dem Schreibtisch nicht einmal ein laues Lüftchen an meine Ohren dringt. Bemängelt wird von Computerbild.de lediglich, dass der Rechner keine TV-Karte hat. Aber das kommt mir gerade recht, schließlich bin ich dabei, mich von der GEZ zu verabschieden, weil ich keinen Bock mehr habe, für Parteisender 200 Euro im Jahr zu zahlen. Aber das ist eine andere Geschichte…

Bei Aldi habe ich jedenfalls um 11:30 am ersten Verkaufstag des Akoya E4360D gerade noch die letzte Kiste gekriegt und zusammen mit Milch, Multivitaminsaft, Eiern, Nutoka und anderen Kraftspendern nach Hause getragen, denn ich wollte mich wappnen für einen langen Tag. Los geht es mit dem Umzug der alten Daten auf den neuen Computer. Wie schon angedeutet geht es dabei nicht um eine Handvoll Musikstücke und ein Dutzend Texte. Vielmehr schleppe ich mit meinem Buchhaltertick so ziemlich alle „nützlichen“ Daten durch mein Leben, die ich bisher am Computer erzeugt habe. Und da mein erster Computer ein IBM XT aus dem Büro meines Vaters war (mit grünlich schimmerndem Monitor und einer 20 Megabyte-Festplatte, von der der Verkäufer behauptete: „Die kriegen sie nieeee vollgeschrieben“), und da ich außerdem seit gut 20 Jahren mein Geld als Journalist für Medizin & Wissenschaft verdiene, kommt da so einiges zusammen.

11:45 – Erst mal die alten Daten sichern

Wie also die Daten vom alten auf den neuen PC kriegen? Ich nutze dafür eine externe Festplatte. Nicht besonders originell, aber doch relativ zuverlässig. Meine Daten habe ich bisher mit dem (nicht mehr verfügbaren) SyncToy gesichert, einem netten kleinen Freeware-Programm, das die Inhalte verschiedener Geräte bzw. Ordner miteinander vergleichen kann und dann je nach Wunsch fehlendes von der einen Seite zur anderen kopiert. Weil ich SyncToy auch mehr oder weniger regelmäßig für meine Sicherungskopien benutze, dauert es nur wenige Minuten, bis das nützliche Tool die neuen, noch nicht gesicherten und die veränderten bzw. gelöschten Dateien ermittelt hat und die entsprechenden Veränderungen auf meiner externen Festplatte vorgenommen hat. Zwanzig Minuten dauert die Aktion – na gut 30, weil ich in letzter Minute noch 10 Gigabyte an Videos entdeckt habe. Die erreichen gerade noch so die Grenze zum Aufbewahrungswerten, also kopier ich sie hinüber.

In der Zwischenzeit packe ich den Neuen schon mal aus, schnuppere an den beigelegten Recovery Discs mit Windows 7 Home Premium sowohl im 32- als auch im 64 Bit-Format. Neben einer kleinen Übersichtskarte, auf der sämtliche Bedienungselemente und Anschlüße des Medion Akoya E4360 / MD 8338 klar gekennzeichnet sind, liegt dem Packer noch eine ca. 100 Seiten starke, deutsche Bedienungsanleitung bei, die verständlich geschrieben ist und sich auf die wichtigen Dinge konzentriert. Mit 30 Jahren PC-Erfahrung fällt es mir schwer zu beurteilen, wie ein Anfänger damit klar käme, aber wer schon mal einen Computer hatte, ist hiermit sicher gut bedient.

Also gut: Die Medien-Dateien aus meinem alten Laufwerk D (Musik, Bilder, Videos) und die Informationen (Texte unterschiedlichster Formate, Adressbücher, Outlook-Dateien, gescannte Dokumente etc.) aus Laufwerk E liegen jetzt auf der externen Festplatte. Leider haben jedoch viele Programme die blöde Angewohnheit, bestimmte Einstellungen, wie Pfadinformationen, die Lesezeichen des Browsers, Nutzerdaten / Adressen, Wörterbücher usw. auf dem C-Laufwerk  zu verstecken. Diese Informationen, die man mitunter über Jahre hinweg mühsam gesammelt hat, gingen verloren, wenn man die zugehörigen Programme einfach auf den neuen Rechner spielt. Deshalb mache ich – mit Acronis True Image – auch noch eine Kopie des gesamten C-Laufwerkes, die ebenfalls auf dem externen Laufwerk abgelegt wird. Zur Not müsste ich dann wieder herankommen an all den Kleinkram, der sich vor allem in Verzeichnissen wie „Dokumente und Einstellungen / Besitzer / Eigene Dateien“ angesammelt hat (aber leider nicht nur dort).

Nicht vergessen: Einstellungen & Co. auf C:

Während der zwei Stunden, die Acronis vor sich hintuckert, mache ich mir einen „Schlachtplan“, welche Programme ich auf dem neuen Rechner wirklich brauche und in welcher Reihenfolge die Installation sinnvollerweise erfolgen sollte. Dies ist ein guter Zeitpunkt, um all den Schmäh hinter sich zu lassen, von dem man schon längst vergessen hat, wozu er einstmals überhaupt gebraucht wurde (Erfahren sie in einer der nächsten Folgen von „Abenteuer Upgrade“, welche Programme für mich die wichtigsten sind und welche Überraschungen ich bei deren Mitnahme auf den neuen Rechner erlebt habe). Ein Tipp noch, bevor wir uns genauer mit dem neuen Rechner beschäftigen: Sammeln Sie systematisch ihre Benutzernamen, Passworte, Registrierungs- und Kundennummern. Wer sicher sein will, dass er nichts vergisst ruft dazu nicht nur alle Programme auf, die sich auf dem Desktop befinden, sondern überprüft auch im Startmenü alle Einträge und startet jene Programme, die nicht im Laufe der Zeit überflüssig geworden sind. Mein Computer ist gut gepflegt und dennoch staune ich immer wieder, wieviel Schrott sich hier ansammelt.

Viele Infos zu Euren privaten Kenndaten finden sich im Menü Hilfe / Info oder ihr sucht in den Optionen und Einstellungen. Stellt Euch schon ´mal darauf ein, dass hierfür einige Stunden auf der Strecke bleiben – oder riskiert es einfach, diesen Schritt zu überspringen, Euch hinterher bei allen möglichen Diensten neu anmelden zu müssen, oder sogar an Eure alten Daten nicht mehr heran zu kommen. Falls es Euch tröstet: Meine Liste an Benutzernamen und Passwörtern ist mittlerweile vier Seiten lang. Ich habe sie ausgedruckt und gebe sie während der bangen Zeit des Überganges nicht aus der Hand. Anschließend wird alles verbrannt oder aufgegessen.

Jetzt endlich ist es Zeit, das neue Gerät anzuschließen und mir genauer anzuschauen, was er taugt, der Medion Akoya E4360 D alias MD 8338. Die nächsten Tage werden spannend und wer dabei sein will, sollte einfach bald wieder vorbei schauen.

Was geht im World-Wide-Web:

Gary Hayes, ist nicht nur Direktor des Australischen Labors für Fortgeschrittene Medienproduktion, LAMP, sondern auch eine Art Hans-Dampf-in-allen-Gassen, was Soziale Medien angeht. Durch einen Tweet wurde ich auf ein nettes Spielzeug aufmerksam, welches Hayes auf seinem Blog allen Besuchern kostenlos zur Verfügung stellt. Der folgende Zähler zeigt Euch, was derzeit alles passiert im Internet und vor allem, wie schnell es passiert. Ich fand´s einfach cool und habe Garys Social Media Counter deshalb hier eingebaut:

Übrigens: Wenn ihr rechts oben auf den roten Schriftzug „mobile“ klickt, seht Ihr ähnlich beeindruckende Statistiken über Mobiltelephone und bei dem gelb markierten „games“ gibt´s Informationen zu Online-Spielen und ähnlichem Zeitvertreib. Direkt darunter kann man auch Statistiken für das vergangene Jahr, den letzten Monat oder die vorige Woche abrufen.

Den Trend, sich immer mehr Informationen aus dem Internet zu holen, belegt auch folgende Meldung, die ich aufgeschnappt habe: Wie das Unternehmen Cision berichtet, recherchieren mittlerweile 89 Prozent der US-Journalisten in Blogs und 65 Prozent nutzen soziale Netzwerke wie Facebook oder LinkedIn. Cision ist nach eigenen Angaben der „weltweit führende Dienstleister für Medienmonitoring“ und hat diese Zahlen in einer Umfrage herausgefunden, bei der zusammen mit Wissenschaftlern der George Washington Universität Fragebögen an mehr als 9000 Journalisten verschickt wurden.

Und zu guter Letzt möchte ich noch vermelden, dass auch das von mir wegen seiner Qualität geschätzte Deutschlandradio einen neuen Internetsender aufgemacht hat, diesmal zum Thema Wissen. Leider kann ich mich darüber nicht so richtig freuen, denn dieser Sender macht mir und meiner Webseite Simmformation Konkurrenz. Ich habe ihn nicht gewollt und ich muss ihn trotzdem mit meinen Gebühren mitfinanzieren. Das Geld für meine Webseiten muss ich dagegen selbst aufbringen. Das ist nicht fair. Nebenbei bemerkt: Bei mir haben Politiker wie Roland Koch keinen Einfluss.

Facebook: Ich zeig Dir meins…

Von der Titelgeschichte „Generation Facebook – Wie sich Millionen Deutsche im Internet vernetzen“ habe ich mich dazu verführen lassen, wieder einmal den „Stern“ zu kaufen. Bevor Sie nun den gleichen Fehler machen und nur wegen dieser Geschichte 3,20 Euro investieren, seien Sie gewarnt: Wer schon bei Facebook ist, erfährt hier kaum etwas neues und wer sich für andere soziale Netzwerke im Internet interessesiert muss mit einer einzigen Doppelspalte vorlieb nehmen, in der Twitter & Co. mit jeweils einigen wenigen Zeilen abgehandelt sind. Statt dessen gibt es aber eine Handvoll ganzseitiger Porträts von Menschen, die bereits Facebook oder andere Dienste benutzen. Nun ist zwar der „Stern“ nicht zu Unrecht für seine Bildreportagen berühmt, hier aber frage ich mich, warum für so etwas Bäume sterben müssen.

Bei Licht betrachtet steht in der Titelgeschichte über Facebook fast nichts, was ich nicht schon wusste. Und weil mich so etwas ärgert, mache ich im Folgenden ein wenig von meinem Zitatrecht Gebrauch, erhöhe den Nutzwert dieses Blogs und schone damit womöglich sogar Ihren Geldbeutel.

Aaalllso: Facebook ist Weltmarktführer bei den sozialen Netzwerken des Internets. An die 1000 Mitarbeiter im kalifornischen Palo Alto arbeiten an der Verbesserung der Webseite und zermattern sich das Hirn, wie man damit richtig Geld verdienen kann. Ob der 25-jährige Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nun Milliardär ist oder nicht, will er im Interview mit dem Stern nicht verraten.

Aber wussten Sie, dass die Mitglieder bei Facebook bis zu 90 Angaben über ihre Person freiwillig machen dürfen? Viele tun das auch, was sie aber nicht davon abhält, gegen Volkszählungen und andere staatliche „Überwachungsaktionen“ zu protestieren. Der Stern bringt hier einen netten Vergleich: Die Erfassungsbögen der Stasi erfassten gerade einmal 48 persönliche Daten der Überwachten.

Wir erfahren außerdem: Das Internet wird derzeit von 1,1 Milliarden Menschen weltweit genutzt, die sozialen Netzwerke von 734 Millionen. Die Zahlen für Deutschland lauten: 40 Millionen Internetnutzer, von denen drei Viertel soziale Netzwerke gebrauchen. Facebok selbst hat 250 Millionen Mitglieder weltweit, im Juli besuchten 7,4 Millionen Deutsche die Website. Und warum?

Der Stern-Artikel macht hier einen psychologischen Exkurs und teilt die User in zwei Gruppen ein. Die einen sehen in Facebook eine Bühne, auf der sie sich austoben können und wo man auch nicht davor zurück schreckt, die letzten Banalitäten zu verbreiten. („Twitter – Ich esse gerade ein Brot“, fasste die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine Studie zusammen, wonach 40-Prozent der hier abgesetzen Kurznachrichten in die Kategorie „nichtiges Geschwätz“ fielen).

Mit solchen Leuten will ich natürlich nichts zu tun haben und identifizierte mich daher spontan mit der zweiten Gruppe, die laut „Stern“ Facebook und andere soziale Websites wie Xing, Twitter, studieVZ / meinVZ, wer-kennt-wen, myspace oder flickr als „Multiplikatoren ihrer Interessen benutzen“.

Nun ja, wenn ich so darüber nachdenke, verschwimmt die Trennungslinie zwischen den zwei Gruppen doch ziemlich. Jedenfalls denken beide, dass sie unheimlich wichtige Dinge zu sagen haben – oder? Nebenbei: Falls das hier hochnäsig klingt, gebe ich hiermit zu wissen kund, dass ich bei allen genannten Diensten Mitglied bin – auch wenn ich derzeit noch in der Experimentierphase bin und den einen oder anderen vermutlich wieder aussortieren werde.

Wie dem auch sei wird beim Stern als Beispiel für die zweite Gruppe (Facebook als Multiplikator) nicht meine Wenigkeit genannt, sondern Renate Künast und Karl-Theodor zu Guttenberg. Ob Frau Künast nun kund tut, dass sie gerade ein Wahlvideo gedreht hat, oder ob Herr zu Guttenberg verrät, in welchem Bierzelt er seinen nächsten Auftritt hat – ich frage mich, wie groß ist eigentlich der Unterschied zur 16-jährigen Nachbarstochter, die sich auf ihrer Bildergalerie in Facebook von aller Welt ins Dekolleté glotzen läßt?

Dann kommt in der Geschichte noch der wohl bekannte Sermon, wie Facebook & Co trotz repressiver Regierungen dazu beitragen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, etwa zur Unterdrückung der Opposition im Iran. Dass z.B. China mit aktiver Mithilfe westlicher Firmen den Spieß längst umgedreht hat, lese ich hier leider nicht.

Was weiß der „Stern“ sonst, was wir nicht wissen? Facebook funktioniert ebenso wie DSDS und „Germany´s Next Topmodel“ nach dem Prinzip: „Man sieht mich, also bin ich“ Und während ältere Leute diese Geisteshaltung mit einem Kopfschütteln bedenken, gehört für jüngere Menschen „das Teilen intimster Dinge mit einem großen Freundeskreis“ zu ihrer Persönlichkeit. Fragt sich halt, was zuerst da war: Die narzisstische Geisteshaltung oder DSDS, Big Brother und jetzt eben Facebook.

Meine eigene Bilanz zum Nutzen der sozialen Netzwerke ist vorläufig: Noch nimmt zwar die Zahl meiner Kontakte zu, und – ja es ist ganz nett, den einen oder anderen verschollenen Klassenkamerad wieder zu finden oder zuzuschauen, wie andere sich hier darstellen. Abgesehen von dem fast immer oberflächlichen Gedankenaustausch, den ich hier pflege, bringen Facebook und Co mich aber auch ins Grübeln, ob ich überhaupt etwas von Belang zu sagen habe – und wenn ja, was.

Schon haben die ersten Leute wieder genug von den sozialen Netzwerken. Sie lassen ihre Konton löschen (oder versuchen es zumindest) und sorgen sich um das eine oder andere Bild, das voraussichtlich bis in alle Ewigkeit unrückholbar im Internet kursieren wird und ihrer nächsten Bewerbung im Wege stehen könnte. Und die Moral von der Geschicht: Wer die Hosen ´runter läßt, macht sich eben leicht zum Deppen. Nicht nur im Internet.

Reich und berühmt mit Blog und Twitter?

Wer bloggt möchte gelesen werden – da bin ich keine Ausnahme. Theoretisch hätte ich an dieser Stelle eine kleine Umfrage einbauen und erkunden können, ob ich diese Seiten ihrer Meinung nach wohl aus Geltungssucht, Größenwahn oder fehlgeleitetem Gutmenschentum erstellt habe? Aber dann graute es mir vor dem möglichen Ergebnis. Und noch mehr davor, dass sich keiner auch nur für die Frage interessiert. Laut einer Allensbach-Umfrage betrieb bereits im Jahr 2007 etwa jeder zwölfte Internet-Nutzer sein eigenes Blog. Gefühlsstatistisch scheint das Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot jedoch eher unausgewogen. Ich zumindest besuche „normale“ Webseiten mit Nachrichten oder die Wikipedia sicher 100 Mal öfter als Blogs. Dazu passt eine aktuelle Meldung, wonach etwa die Hälfte aller Blogs „Web-Leichen“ sind, also von ihren Besitzern nicht mehr gepflegt werden. Auch die handvoll RSS-Feeds, die ich abonniert habe, sind inhaltlich meist enttäuschend. Ist der Zug also schon abgefahren? Das Blog ist tot, es lebe der Twitter? Noch vor wenigen Tagen hielt ich Twitter übrigens für eine Spielerei, und lese nun erstaunt, dass dieser Service zum Verbreiten von Kurznachrichten mehr News und Eindrücke zu den Wahlen im Iran geliefert hat, als so mancher große Fernsehsender. Tja, „Vorhersagen sind schwierig, vor allem was die Zukunft betrifft“, soll Mark Twain gesagt haben. Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass dieser Blog-Beitrag irgendwie typisch ist? Sie lesen und lesen und noch immer ist nichts passiert. Denn ich bin abgeschweift. Habe mich im Allgemeinen verloren, obwohl ich doch eigentlich ein Experiment in Sachen Eigenvermarktung schildern wollte. Also nochmal einmal von vorne:

Wer bloggt möchte gelesen werden, besser noch berühmt oder sogar reich. Letzterer Gedanke kam mir, als ich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Geschichte von Robert Basic las, der mit seinem Blog „Basic Thinking“ einer der meistgelesenen war und nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von 37000 Euro erzielte, bevor er das Teil bei Ebay für 47000 Euro versteigerte. „Herzlichen Glückwunsch“ und „das kann doch nicht so schwer sein“, dachte ich mir nach einem Blick auf die Seite. Und weiter: „Wenn der mit so einer Kraut-und-Rüben-Sammlung Geld verdienen kann, kann ich das auch!“ Zimmerte mit WordPress mein eigenes Blog zusammen, schrieb schwupps ein Dutzend Beiträge über alles Mögliche, was mir gerade so einfiel – und warte seitdem auf meinen Durchbruch als Medienstar. Hmmm.

Ach ja, das Experiment in Sachen Eigenvermarktung: Systematisch habe ich mich bei einem halben Dutzend Communities angemeldet und deren User über die Existenz dreier willkürlich ausgewählter Beiträge auf diesem Blog informiert. Zuerst die Buchbesprechung zu „Atatürks Kinder“, zwei Tage später dann die Reiseseite über das Dorf Kiyiköy am Schwarzen Meer und schließlich nochmals zwei Tage später den Beitrag, den Sie gerade lesen. Das Ergebnis würden PR-Leute wohl als „Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich“, verkaufen. Man könnte aber auch sagen, dass zu einer Handvoll Besucher noch zwei oder drei dazu gekommen sind. Bei Twitter habe ich jetzt zwei „Follower“, und da ich vorher keine hatte, ist das ein Anstieg ins Unendliche. Jetzt Obacht, denn ich verrate ein Betriebsgeheimnis: Die gesamten Werbeeinnahmen für diesen Blog liegen bisher bei 30 Cent. Da die Auszahlung durch Google aber erst erfolgt, wenn ich 70 Euro erreicht habe, werde ich diesen Tag jedoch vermutlich nicht mehr erleben 🙁

Wo liegt der Fehler? Meist sind es nicht die Goldgräber, die reich werden, sondern die Händler, die Schaufeln verkaufen. Das wäre eine Erklärung. Haben Sie eine bessere? Dann freue ich mich über ihren Kommentar, ihre Erfahrungen und Berichte zum Thema „Lust und Frust mit meinem Blog“.